Nachfolgend finden Sie Informationen über den Labour-Vorsitzenden Keir Starmer und sein so genanntes 'Schattenkabinett', das Team, das in einer Labour-Regierung als hochrangige Minister in Frage käme:
KEIR STARMER, LABOUR-CHEF
Starmer, 61, übernahm 2020 die Führung der Labour-Partei, nachdem diese 2019 unter dem linken Veteranen Jeremy Corbyn die schlimmste Wahlniederlage seit 84 Jahren erlitten hatte. Er hat sich bemüht, Labour als eine Partei der Kompetenz und des Pragmatismus zu entwickeln und nicht als eine Partei, die von einer übergeordneten Ideologie angetrieben wird.
Der ehemalige Menschenrechtsanwalt, der zum obersten Staatsanwalt Großbritanniens aufstieg, wurde 2015 ins Parlament gewählt und diente in Corbyns Team als Sprecher für den Brexit.
Er wurde nach dem Gründer der Labour Party, Keir Hardie, benannt.
ANGELA RAYNER, STELLVERTRETENDE PARTEIVORSITZENDE
Rayner, 44, wurde 2020 von den Parteimitgliedern zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Sie greift die regierende Konservative Partei oft unverblümt an und gilt als wichtiges Bindeglied zur Parteibasis, da sie früher als Pflegekraft und Gewerkschafterin tätig war, bevor sie 2015 zur Abgeordneten gewählt wurde.
Rayner könnte in einer Labour-Regierung eine Rolle als stellvertretende Premierministerin übernehmen und ist derzeit auch für die Bereiche Levelling Up, Housing and Communities zuständig.
RACHEL REEVES, LEITERIN DER FINANZPOLITIK
Reeves, 45, arbeitete zuvor als Wirtschaftswissenschaftlerin bei der Bank of England und soll im Falle eines Wahlsiegs der Labour Party Finanzministerin werden.
Sie sagte, Labour werde sich an die strikten fiskalischen Regeln halten und keine Kredite aufnehmen, um die laufenden Ausgaben zu finanzieren. Sie hat jedoch die Tür für höhere staatliche Investitionen geöffnet, die durch Kredite finanziert werden, um strategisch wichtige Märkte zu gestalten, und erinnert damit an die "moderne angebotsorientierte Wirtschaft", die von der US-Finanzministerin Janet Yellen befürwortet wird.
Reeves hat ihren eigenen Ansatz als "Securonomics" bezeichnet.
DAVID LAMMY, CHEF DER AUSSENPOLITIK
Lammy, 51, vertritt einen innerlondoner Wahlkreis und hat einen Großteil seiner politischen Karriere damit verbracht, sich für soziale und rassische Gerechtigkeit einzusetzen. Im Jahr 2017 veröffentlichte er einen kritischen Bericht über die Behandlung von Schwarzen, Asiaten und ethnischen Minderheiten im britischen Justizsystem.
Er hat drei Prinzipien identifiziert, die die Außenpolitik der Labour-Partei untermauern würden: Großbritannien wieder mit der Welt zu verbinden, Sicherheit und Wohlstand über Ideologie zu stellen und die Außenpolitik für die breite Öffentlichkeit und nicht für Unternehmens- und Handelsinteressen zu nutzen.
Er beschreibt seinen Ansatz als einen "progressiven Realismus".
ED MILIBAND, CHEF FÜR ENERGIESICHERHEIT UND NETTO-NULL-POLITIK
Miliband, 54, führte die Labour-Partei in die Wahlen 2015, die die Partei mit einem unerwartet großen Vorsprung verlor, was seinen Rücktritt zur Folge hatte. Seitdem hat er seine politische Karriere um Umwelt- und Klimathemen herum neu aufgebaut.
Miliband würde eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des Plans der Labour-Partei spielen, Großbritannien zu einer "Supermacht für saubere Energie" zu machen. Dazu soll ein öffentliches Energieunternehmen gegründet werden, das neben dem privaten Sektor in neue grüne Projekte investieren kann.
YVETTE COOPER, LEITERIN DER INNENPOLITIK
Cooper, 55, wurde 1997 im Rahmen eines erdrutschartigen Wahlsiegs der Labour-Partei unter Tony Blair gewählt und bekleidete anschließend hochrangige Ministerämter. Seit Labour 2010 die Macht verloren hat, war sie sowohl in der Außen- als auch in der Innenpolitik für die Partei tätig. 2015 kandidierte sie erfolglos für den Parteivorsitz.
Sie hat versprochen, dass die Labour-Partei für Recht und Ordnung sorgen wird, angefangen mit mehr Polizeibefugnissen, um lokale Kriminalität und unsoziales Verhalten zu bekämpfen. Sie hat auch einen neuen Rahmen für die innere Sicherheit versprochen, um staatlichen Bedrohungen die gleiche Priorität einzuräumen wie terroristischen Bedrohungen.
JONATHAN REYNOLDS, LEITER DER WIRTSCHAFTSPOLITIK
Reynolds, 43, wurde 2010 ins Parlament gewählt und war in verschiedenen politischen Funktionen für die Labour-Partei tätig, vor allem als Verbindungsmann zum Finanzsektor für vier Jahre bis 2020, bevor er das Ressort Wirtschaft und Handel übernahm.
Er hat eine engere Partnerschaft zwischen Labour und der Wirtschaft versprochen, um eine Industriestrategie zu entwickeln, die sich auf Investitionen in grüne Energie und die Stärkung der nationalen Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Schocks konzentriert.
