Berlin (Reuters) - Die deutschen Verbraucher kaufen angesichts der hohen Energiepreise häufiger sparsame Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Kühlschränke.

Der Mengenanteil von Hausgeräten mit Energieeffizienzklasse A ist im vergangenen Jahr von sechs auf 13 Prozent gestiegen, wie die GfK-Marktforscher am Donnerstag mitteilten. "Die Bandbreite der Produkte reicht dabei von Einstiegsmodellen bis hin zu Premiumgeräten - nachhaltiger Konsum ist also für viele Einkommensgruppen möglich", sagte GfK-Nachhaltigkeitsexpertin Petra Süptitz.

Angesichts steigender Preise nimmt bei den Konsumenten aber die Bereitschaft ab, für nachhaltige größere Anschaffungen wie Möbel oder Elektrogeräte tiefer in die Tasche zu greifen. Im Januar waren nur noch 71 Prozent derjenigen, die größere Anschaffungen unter Nachhaltigkeitsaspekten planen, auch bereit, dafür mehr Geld auszugeben. Im Oktober 2022 waren es noch 75 Prozent.

In der zweiten Jahreshälfte 2022 sank zudem der Absatz von Bio-Lebensmitteln, wie die Marktforscher herausfanden. Dennoch seien zwei Drittel derjenigen, die nachhaltig einkaufen, weiterhin bereit, für solche Artikel des täglichen Bedarfs mehr Geld auszugeben. "Auch wenn Bioprodukte aktuell etwas weniger nachgefragt werden, bleibt Nachhaltigkeit für die deutschen Konsumenten ein wichtiges Thema", sagte Süptitz. "Mehr als 70 Prozent halten den Klimawandel für ein ernstzunehmendes Problem."

65 Prozent der Deutschen erwarteten zudem umweltfreundliches Handeln von Unternehmen, indem diese beispielsweise nachhaltige Materialien und Inhaltsstoffe verwenden. "Die Menschen wollen ihren Beitrag leisten, konzentrieren sich aber momentan eher auf Dinge, die auch ihren eigenen Geldbeutel entlasten", sagte Süptitz. "Sie sparen Wasser und Strom und kaufen sehr bewusst ein, um Müll zu vermeiden."

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Myria Mildenberger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)