TEHERAN (dpa-AFX) - Die Reformfraktion im iranischen Parlament hat für die verhafteten Demonstranten Rechtsbeistand gefordert. "Es ist unsere legislative Pflicht den Verhafteten, besonders den Studenten, einen angemessenen Rechtsbeistand zu beschaffen", sagte die Abgeordnete Fatemeh Saeidi am Freitag. Die Reformfraktion wolle daher in den nächsten 24 Stunden einen Antrag auf eine dringliche Sondersitzung im Parlament stellen, zitierte die Nachrichtenagentur ISNA Saeidi.

Beim Freitagsgebet hatten der Hardliner Ahmad Chatami sowie Regimeanhänger Höchststrafen gegen einige der verhafteten Demonstranten gefordert. Einigen der Regimegegner könnte sogar die Todesstrafe drohen. "Es besteht Anlass zur Sorge", sagte Saeidi. Daher solle auch eine parlamentarische Sonderkommission zumindest das Schicksal der verhafteten Studenten bei der Polizei und beim Geheimdienst verfolgen.

Es gibt keine bestätigten Angaben zur Anzahl der Verhafteten, die seit letzter Woche an Protesten gegen das Regime teilgenommen hatten. Es sollen Hunderte sein, aber die Rede ist auch von mehr als 1000 landesweit. Unter ihnen soll auch ein EU-Bürger sein. Ihm wird vorgeworfen, von ausländischen Geheimdiensten geschickt und Protestaktionen angeleitet zu haben. Seine Identität und Staatsangehörigkeit sind jedoch unklar.

Laut Innenministerium seien 90 Prozent der Verhafteten unter 30 Jahre. Daher wird vermutet, dass darunter auch viele Studenten seien. Jugendliche unter 20 sollen freikommen oder bereits frei sein, so das Wissenschaftsministerium. Bestätigt ist aber auch das nicht./str/fmb/DP/he