RIGA (dpa-AFX) - In Lettland hat die Polizei rund 3500 Verstöße gegen die nächtliche Ausgangssperre registriert, die wegen der Corona-Pandemie über den Jahreswechsel verhängt worden war. In fast weiteren 1000 Fällen laufen noch die Untersuchungen, wie ein Polizeisprecher am Montag im lettischen Rundfunk sagte. Zudem seien mehrere Strafverfahren wegen Übergriffen auf Beamte eingeleitet worden.

Lettlands Regierung hatte angesichts steigender Corona-Zahlen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie über Silvester und Neujahr verschärft: Die Bürger des baltischen EU-Landes durften ihre Wohnung von 30. Dezember bis zum 4. Januar von 22 Uhr abends bis 5 Uhr nur mit triftigem Grund verlassen. Die gleiche Regelung gilt nochmals vom 8. bis 10. Januar.

Wer aus dem Haus geht, muss eine Bescheinigung mit sich führen. Die Polizei kontrolliert die Einhaltung der Regeln - bei Verstößen drohen Geldbußen. Insgesamt seien während der Ausgangssperre mehr als 20 000 Menschen auf der Straße angetroffen und überprüft worden, sagte der Polizeisprecher.

Lettland kämpft seit dem Herbst mit einer zunehmenden Zahl an Corona-Neuinfektionen - die Entwicklung ist gegenwärtig schlechter als in Deutschland. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 42 000 Fälle in dem Baltenstaat erfasst, 680 Menschen starben./awe/DP/stw