Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan im Rahmen ihrer Untersuchungen zu den Ursprüngen der Corona-Pandemie mit Behördenvertretern zusammengetroffen. Zum Verlauf dieser Gespräche wurde zunächst nichts bekannt. Anschließend wollte das WHO-Team erstmals von der Ausbreitung des Erregers betroffene Orte besuchen und mit Wissenschaftlern, Einsatzkräften und früheren Patienten sprechen. In Wuhan war Ende 2019 der weltweit erste Infektionsherd des damals neuartigen Erregers festgestellt worden, an dem inzwischen mehr als 2,1 Millionen weltweit starben. Der genaue Ablauf der WHO-Forschungsarbeit in Wuhan war unklar. Die chinesischen Behörden äußerten sich dazu nicht.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:30 Caterpillar Inc, Ergebnis 4Q
12:30 Honeywell International Inc, Ergebnis 4Q
12:45 Chevron Corp, Ergebnis 4Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 14:30 Arbeitskostenindex 4Q PROGNOSE: +0,5% gg Vq 3. Quartal: +0,5% gg Vq 14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Dezember Persönliche Ausgaben PROGNOSE: -0,4% gg Vm zuvor: -0,4% gg Vm Persönliche Einkommen PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: -1,1% gg Vm 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Januar PROGNOSE: 58,5 zuvor: 59,5 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Januar (2. Umfrage) PROGNOSE: 79,2 1. Umfrage: 79,2 zuvor: 80,7
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 3.754,25 -0,56% Nasdaq-100-Indikation 13.073,50 -0,77% Nikkei-225 27.663,39 -1,89% Hang-Seng-Index 28.421,03 -0,45% Kospi 2.976,21 -3,03% Schanghai-Composite 3.483,07 -0,63% S&P/ASX 200 6.607,40 -0,64%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Die Aktienmärkte drehen im Handelsverlauf nach unten ab. Im Handel ist von einer möglichen Kredit- und Liquiditätsklemme in China die Rede, nachdem die Notenbank in der laufenden Woche dem Bankenmarkt wiederholt Liquidität entzogen hatte. Andere Marktteilnehmer führen das US-BIP ins Feld, das die Erwartungen verfehlte. Der Aufschwung in den USA verliere an Fahrt, heißt es. Zudem sei die Risikoneigung vor dem Wochenende angesichts der sich weiter ausbreitenden Coronapandemie eher niedrig. Dies gelte umso mehr, da die Impfstoffproduktion nicht in Fahrt komme. Der japanische Nikkei-225 und der südkoranische Kospi zeigten sich besonders schwach. Canon sanken nach jüngsten Aufschlägen und einem Ausblick inklusive Dividendenkürzung um 6,1 Prozent. Fujitsu ziehen gegen die schwache Markttendenz um 1,7 Prozent an, nachdem das Drittquartalsergebnis binnen Jahresfrist um 86 Prozent zugelegt hatte. In Seoul geben SK Innovation Aufschläge von klar über 3 Prozent komplett ab. Das Unternehmen hatte Viertquartalszahlen über der Markterwartung veröffentlicht. Samsung sinken um 1,4 Prozent. Eine Präsentation des neuen Mobiltelefons Galaxy 21S stützt nicht. In China belasten massive Corona-Einschränkungen: Millionen Chinesen sehen ihre Reisepläne zum chinesischen Neujahrsfest gestoppt: Zu Beginn der wichtigsten Reisezeit des Jahres wurden vor allem in Peking Flüge und Zugverbindungen gestrichen. In Sydney belasteten Banken-, Bergbau- und Energiewerte.
US-NACHBÖRSE
Novavax schossen um 26,9 Prozent in die Höhe. Das Pharmaunternehmen präsentierte Studien zur Wirksamkeit eines Impfstoffes gegen Covid-19. Diese soll bei rund 90 Prozent liegen. Die Folgen der Pandemie haben dem Süß- und Knabberwarenkonzern Mondelez höhere Marktanteile beschert. Allerdings lief das Geschäft in bestimmten Märkten - wie zum Beispiel Mexiko - auch weiterhin schlecht. Der Aktienkurs sank um 1,8 Prozent. Visa zogen um 1,2 Prozent an. Die Kreditkartengesellschaft hat in ihrem ersten Geschäftsquartal mehr verdient als erwartet. Zudem kündigte das Unternehmen Rückkauf eigener Aktien an. Atlassian legten um 3,1 Prozent zu. Der Software-Anbieter hatte die Markterwartungen geschlagen. Nach Geschäftsausweis ebenfalls oberhalb der Marktschätzungen sanken Juniper Networks dagegen um 1,6 Prozent. Skyworks Solutions schnellten indes um 14,8 Prozent nach oben. Der Halbleiterkonzern glänzte mit Erstquartalszahlen und Ausblick über Marktprognosen. Zudem teilte die Gesellschaft einen Aktienrückkauf mit. Dolby rückten um 5,4 Prozent vor. Der Anbieter digitaler Mehrkanaltonsysteme übertraf ebenfalls die Markterwartungen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 30.603,36 0,99 300,19 -0,01 S&P-500 3.787,38 0,98 36,61 0,83 Nasdaq-Comp. 13.337,16 0,50 66,56 3,48 Nasdaq-100 13.201,53 0,68 88,88 2,43 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,34 Mrd 1,74 Mrd Gewinner 2.213 543 Verlierer 970 2.677 Unverändert 92 55
Fester - Händler sprachen von einer Erholung von den Vortagesverlusten. Gleichwohl ging ein Großteil der Gewinne im Handelsverlauf wieder verloren. Ermutigende Konjunkturdaten hätten die weiter grassierende Corona-Pandemie etwas in den Hintergrund gedrängt, hieß es. So setzte die US-Wirtschaft im vierten Quartal ihre Erholung mit einem annualisierten Wachstum von 4,0 Prozent fort. Ökonomen hatten ein Plus von 4,3 Prozent geschätzt. Große Aufmerksamkeit zog der Börsengang der SAP-Tochter Qualtrics an der Nasdaq auf sich. Der erste Kurs lag bei 41,85 Dollar. Ausgegeben wurden die Papiere zu 30 Dollar. Zum Handelsende lag der Kurs fast 52 Prozent darüber bei 45,50 Dollar. Apple verloren 3,5 Prozent, obwohl das Unternehmen im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen klar übertraf. Einen konkreten Ausblick blieb Apple schuldig. Ähnlich bei Facebook. Nach guten Zahlen kamen hier Aussagen von Facebook-Chef Mark Zuckerberg zur möglichen Entwicklungen bei personalisierter Werbung nicht gut an. Die Aktie schloss 2,6 Prozent schwächer. Tesla knickten um 3,3 Prozent ein. Im vierten Quartal verfehlte der Konzern gewinnseitig die Erwartungen des Marktes. American Airlines lagen 9,3 Prozent im Plus. Die Fluggesellschaft ist besser durch das vierte Quartal 2020 gekommen als befürchtet.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,12 0,8 0,11 -108,1 5 Jahre 0,43 1,7 0,41 -149,7 7 Jahre 0,74 3,4 0,71 -150,7 10 Jahre 1,05 3,7 1,01 -139,4 30 Jahre 1,81 3,3 1,77 -125,9
US-Anleihen waren angesichts der starken Aktienmärkte nicht gesucht. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg bei sinkenden Notierungen um 3,7 Basispunkte auf 1,05 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:11h % YTD EUR/USD 1,2107 -0,1% 1,2122 1,2107 -0,9% EUR/JPY 126,51 +0,1% 126,33 126,20 +0,3% EUR/GBP 0,8828 -0,0% 0,8830 0,8860 -1,2% GBP/USD 1,3717 -0,1% 1,3728 1,3667 +0,3% USD/JPY 104,49 +0,2% 104,23 104,27 +1,2% USD/KRW 1117,83 +0,4% 1113,25 1117,84 +3,0% USD/CNY 6,4611 +0,2% 6,4496 6,4796 -1,0% USD/CNH 6,4726 -0,0% 6,4736 6,4950 -0,5% USD/HKD 7,7529 -0,0% 7,7530 7,7529 +0,0% AUD/USD 0,7662 -0,2% 0,7677 0,7626 -0,5% NZD/USD 0,7167 -0,1% 0,7173 0,7140 -0,2% Bitcoin BTC/USD 32.403,75 -3,4% 33.531,25 31.258,25 +11,5%
Der Dollar zeigte sich nach den Beschlüssen und Aussagen der US-Notenbank bezüglich einer unveränderten Geldpolitik am Vorabend zunächst mit ener Seitwärtsbewegung, gab im späten Geschäft dann aber etwas nach. Der Dollar-Index gab 0,2 Prozent nach. Der Euro lag im US-Geschäft zuletzt bei etwa 1,2130 Dollar, kommt im asiatischen Geschäft am Freitag aber wieder zurück. Der Dollar-Index zieht dazu passend um 0,3 Prozent an. Im Vergleich zu dem, was die EZB am Mittwoch an Schlagzeilen geliefert habe, sei die Fed-Sitzung (erwartungsgemäß) unspektakulär verlaufen, kommentierte Commerzbank-Expertin You-Na Park-Heger. Entsprechend habe der Dollar keine nennenswerte Reaktion gezeigt.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,22 52,34 -0,2% -0,12 +7,4% Brent/ICE 55,59 55,53 +0,1% 0,06 +7,5%
Während die zwar leicht unter den Erwartungen liegenden, aber dennoch soliden BIP-Daten am Aktienmarkt eine eher beruhigende Wirkung entfalteten, wurden sie - ebenso wie die Daten zu den Neubauverkäufen - am Ölmarkt mit Enttäuschung aufgenommen. Die Ölnachfrage befinde sich noch immer "auf gefährlichem Terrain", hieß es von Rystad Energy. Die Daten schürten Zweifel an einer tragfähigen Erholung der Wirtschaft. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sank um 1,0 Prozent auf 52,34 Dollar, Brent notierte 0,5 Prozent niedriger bei 55,53 Dollar.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 29, 2021 02:17 ET (07:17 GMT)