Die Aufmerksamkeit richtet sich schnell von der Nachricht der Fed, die über Nacht eine "mögliche Pause oder einen Schwenk" angekündigt hat, auf die Europäische Zentralbank, bei der die Richtung der Zinssätze nicht in Frage steht.

Für die EZB, die Zentralbank einer 20-Länder-Zone mit einer Gesamtinflation von 7%, wird es die siebte Zinserhöhung sein, und sie hat die anhaltende Bankenkrise bisher als US-spezifisch abgetan.

Wird sich die EZB für eine stärkere Anhebung um 50 Basispunkte entscheiden und eine mögliche Pause signalisieren, so dass Präsidentin Christine Lagarde die Ausrede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell von der "Kreditverknappung" wiederholen kann? Die Chancen stehen gut für eine geringere Anhebung.

Die Fed hat am Mittwoch eine Entscheidung getroffen, von der die Märkte überzeugt sind, dass es die letzte Zinserhöhung in diesem Zyklus sein wird. Sie signalisierte, dass sie weitere Erhöhungen aussetzen könnte, um den Beamten Zeit zu geben, die Auswirkungen der Bankenpleiten zu bewerten, eine politische Lösung für die US-Schuldenobergrenze abzuwarten und die Inflation zu beobachten.

Eine weitere Bank meldete bald Probleme. Die PacWest Bancorp fiel um fast 60%, nachdem sie bekannt gegeben hatte, dass sie strategische Optionen prüft, darunter einen möglichen Verkauf oder eine Kapitalerhöhung. Eine im März angekündigte Liquiditätserhöhung konnte das Vertrauen in den angeschlagenen Aktienkurs nicht stärken.

Diese Sorgen führten dazu, dass die asiatischen Märkte nicht nur einen möglichen Höchststand der US-Zinsen, sondern sogar einen Rückgang einpreisten. Die Fed Funds Futures implizieren eine 52%ige Chance auf eine Zinssenkung im Juli.

Nachbörslich in den USA wird sich der Fokus wieder auf den Technologiesektor richten, wenn das wertvollste Unternehmen der Welt, Apple Inc, einen Umsatzrückgang von mehr als 4% und damit den zweiten Quartalsrückgang in Folge melden wird.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Donnerstag beeinflussen könnten:

- Wirtschaftliche Ereignisse: EZB-Zinsentscheidung, März-PPI der Eurozone, deutsche Handelsbilanz, Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA

- Gewinne: Apple, Shell, Shopify, ArcelorMittal, Shell

Kerninflation der Eurozone bleibt hartnäckig, https://www.reuters.com/graphics/GLOBAL-MARKETS/znpnbngmkpl/chart.png