BERLIN (Dow Jones)--Die Metall- und Elektroindustrie geht von deutlichem Wachstum im neuen Jahr aus. Die derzeitige Prognose liege bei fünf bis sieben Prozent, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Dennoch gebe es in der Branche nichts zu verteilen, betonte er mit Blick auf die Metalltarifverhandlungen, die in der kommenden Woche in die zweite Runde gehen.

"Wenn wir fünf, sechs, sieben Prozent wachsen würden in 2021, dann haben wir die 16 Prozent, die wir 2020 verloren haben, und die fünf Prozent, die wir schon 2019 verloren haben, natürlich noch lange nicht wieder wettgemacht." Bis diese Umsatzrückgänge ausgeglichen seien, "sind wir wahrscheinlich im Jahr 2023, vielleicht sogar im Jahr 2024". Die Forderung der IG Metall nach tariflichen Verbesserungen im Volumen von vier Prozent falle völlig aus der Zeit.

Wolf forderte stattdessen "Kostenneutralität" und sehr viel mehr individuelle Möglichkeiten, um vom Flächentarifvertrag abweichen zu können, da die Betriebe so unterschiedlich strukturiert seien. "Wenn wir uns da verständigen, dann haben wir einen Zukunftstarifvertrag." Streiks befürchtet Wolf angesichts der Corona-Pandemie nicht. "Dafür ist die Lage zu ernst. Die Beschäftigten wollen, dass ihre Jobs erhalten werden, sie wollen auch wieder in den Betrieb kommen."

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January 15, 2021 02:46 ET (07:46 GMT)