28.05.2015 |
Belgrad/Pristina - Angesichts des Zustroms von Asylbewerbern aus den Balkan-Staaten hat Bundesminister Dr. Gerd Müller ein klares Signal zur Stärkung der Wirtschafts- und Bildungs-Perspektiven vor Ort gesetzt.
Am zweiten Tag seiner Kosovo- und Serbien-Reise mit einer Wirtschaftsdelegation sagte der Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: "Monatlich kehren tausende Menschen ihrer Heimat den Rücken, weil sie falschen Versprechungen folgen. Über 99 Prozent der Asylanträge werden jedoch abgelehnt. Unsere Aufgabe ist es, unsere Wirtschafts- und Entwicklungszusammenarbeit mit den Balkan-Staaten so zu gestalten, dass vor allem die vielen jungen arbeitslosen Menschen eine Zukunftsperspektive haben. Deshalb verstärken wir unsere Anstrengungen im Bereich der praktischen beruflichen Bildung und bei der Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen."
Sowohl in Pristina als auch in Belgrad führte Minister Müller Gespräche mit den Regierungschefs und Kabinettsmitgliedern und bestätigte die Fortsetzung der Wirtschafts- und Entwicklungszusammenarbeit im Umfang von über 100 Millionen Euro.
Minister Müller: "Öffentliche Entwicklungsgelder sind gut, um Impulse zu setzen. Noch wirkungsvoller sind private Investitionen in den Balkan-Staaten." Müller appellierte an die mitgereisten Wirtschaftsvertreter, ihr Engagement auszubauen und die Chancen in Kosovo und Serbien beim Aufbau von Standorten, die gerade einmal zwei Flugstunden von Deutschland entfernt liegen, zu nutzen.
Im Zentrum Pristinas eröffnete Minister Müller am Vormittag ein von Deutschland finanziertes Migrations- und Informationszentrum, in dem sich Bürgerinnen und Bürger über Existenzgründungen und wirtschaftliche Fördermöglichkeiten sowie über legale Arbeitsmigration informieren können. Zuvor besuchte Minister Müller das KFOR-Hauptquartier. Der Kommandant der Kosovo Forces , Major-General Figliuolo, und der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Hans-Werner Fritz, gaben einen aktuellen Stand über den KFOR-Einsatz und die Arbeit der knapp 700 deutschen Soldaten.
Nach dem Besuch in einem Werk der Firma Bosch mit rund 450 Arbeitsplätzen informierte sich der Minister in einer von Deutschland mitfinanzierten Berufsschule, in der Industriemechaniker ausgebildet werden. Um Schulbildung für regelmäßig rund 100 Roma-Kinder ging es am Nachmittag bei Gesprächen in einer Roma-Siedlung. Zum Abschluss seines Besuches wird Bundesminister Müller zusammen mit dem serbischen Premierminister Aleksandar Vučić eine Konferenz zu 15 Jahren deutsch-serbischer Entwicklungszusammenarbeit eröffnen und die deutsch-serbische Initiative für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung vorstellen. In diesem Rahmen sind auch Gespräche mit Vertretern des Zoran Djindjić Stipendienprogramms der Deutschen Wirtschaft für den Westbalkan vorgesehen.
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