Sustainable-Finance-Regulierung muss praxistauglich sein - Brossardt:
"Nur leistungsfähige Industrie erwirtschaftet Investitionen für
Klimaschutz"
München (ots) - Die verabschiedete europäische Sustainable-Finance-Strategie zur
Förderung klimaschonender Wirtschaftsaktivitäten sowie nationale Bestrebungen
standen auf einem Kongress der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.
V. im Mittelpunkt. "Wir stehen uneingeschränkt zum Klimaschutz, müssen dabei
aber gleichzeitig ökonomisch erfolgreich sein. Denn nur eine leistungsstarke und
wettbewerbsfähige Industrie kann die notwendigen Investitionen für den Wandel
erwirtschaften. Wenn auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Investitionen gestärkt
werden, begrüßen wir das. Die Sustainable Finance-Regulierung geht jedoch weit
über diesen Anspruch hinaus", erklärte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram
Brossardt im Vorfeld der Veranstaltung.

Laut der vbw Studie Sustainable Finance - Effekte auf die Realwirtschaft
erzeugen bereits die von der Kommission geplanten Maßnahmen im Zuge der
Sustainable Finance-Regulierung unverhältnismäßig hohe bürokratische und
finanzielle Zusatzbelastungen für Unternehmen. In der Realwirtschaft drohen
Wettbewerbsnachteile und neue Finanzierungshindernisse, während auf den
Finanzmärkten zusätzliche Unsicherheit entstehen kann.

Kritisch sieht die vbw auch die Empfehlungen des Sustainable-Finance-Beirats der
Bundesregierung, Deutschland durch nationale regulatorische Alleingänge zu einem
führenden Sustainable Finance-Standort zu machen. "Wir lehnen jede weitere
Verschärfung bestehender Regulierungen ab. Vielmehr gehören diese auf den
Prüfstand, wenn sie sich für die Realwirtschaft als Hemmnis anstatt als
förderlich für die Transformation herausstellen. Neue Regulierungen müssen
sorgfältig angegangen werden, praxistauglich ausgestaltet sein, industrie- und
standortpolitische Anliegen umfassen und weitere Unsicherheiten an den
Finanzmärkten vermeiden", so Brossardt.

"Die Belastungen durch Bürokratie, teurere Kredite und Versicherungen stärken
nicht den Klimaschutz, sondern schwächen die Wirtschaft", findet Brossardt. So
steht Bayern der vbw Studie Klima 2030. Nachhaltige Innovationen zufolge für 25
Prozent der deutschen und zehn Prozent der europäischen Weltklassepatente in den
Klimaschutztechnologien . "Nachhaltigkeit nimmt einen hohen Stellenwert in der
bayerischen und deutschen Wirtschaft ein. Unsere Unternehmen sind deshalb Teil
der Lösung und nicht Teil des Problems", erklärte Brossardt.

Kontakt:

Tobias Rademacher, Tel. 089-551 78-399, E-Mail:
mailto:tobias.rademacher@ibw-bayern.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58439/4810574
OTS:               ibw - Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft