NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Der scharfe Fall der Ölpreise hat am Donnerstag eine Pause eingelegt. Bis zum Abend hellte sich die Lage am Markt etwas auf und die Preise stiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete zuletzt 30,82 US-Dollar. Das waren 51 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 61 Cent auf 31,09 Dollar.

In der Nacht auf Donnerstag war Brent erstmals seit April 2004 unter die Marke von 30 Dollar gefallen. Im Tief wurden 29,73 Dollar erreicht. US-Rohöl war bereits am Dienstag kurzzeitig unter die 30-Dollar-Marke gerutscht. Trotz der Verschnaufpause am Donnerstag haben die Ölpreise allein seit Jahresbeginn mehr als 15 Prozent eingebüßt. Seit Mitte 2014, als der Sinkflug bei 110 Dollar begann, belaufen sich die Verluste auf 70 Prozent.

Ob die jüngste Erholung von Dauer sein wird, ist fraglich. Denn das hohe Angebot an Rohöl - Folge eines Preiskampfs, den vor allem Saudi-Arabien gegen aufstrebende US-Produzenten führt - könnte bald noch größer werden. Beobachter rechnen mit einer baldigen Lockerung oder Aufhebung der Handelssanktionen gegenüber Iran, die wegen dessen Atomprogramm verhängt wurden. Iran hat bereits angekündigt, seine Ölexporte rasch und deutlich ausweiten zu wollen.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis am Mittwoch 25,69 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren sieben Cent weniger als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./bgf/men