Von Harriet Torry

WASHINGTON (Dow Jones)--Die US-Wirtschaft hat im vierten Quartal 2020 ihre Erholung von der Corona-Krise fortgesetzt, doch der Zuwachs reichte nicht aus, um eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Gesamtjahr abzuwenden. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das BIP zwischen Oktober und Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 4,0 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg von 4,3 Prozent gerechnet.

Im dritten Quartal war das US-BIP um 33,4 Prozent gewachsen, nachdem für das zweiten Quartal ein rekordtiefer Einbruch von 31,4 Prozent verzeichnet worden war. Im ersten Quartal war das BIP um 5,0 Prozent gefallen.

Für das Gesamtjahr 2020 wies das Handelsministerium einen BIP-Rückgang um 3,5 Prozent aus. Das ist die erste BIP-Schrumpfung seit der Finanzkrise und der größte BIP-Verlust seit 1946.

Während sich die Erholung in diesem Winter verlangsamt hat, erwarten Ökonomen, dass sie später im Jahr 2021 wieder stärker einsetzen wird, sobald die Pandemie unter Kontrolle ist, obwohl das Coronavirus weiterhin eine Bedrohung für die Weltwirtschaft darstellt.

Der von der US-Notenbank als Inflationsmaß favorisierte Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg um 1,5 Prozent nach einem Plus von 3,7 Prozent im Vorquartal.

Der BIP-Deflator betrug 2,0 Prozent nach 3,5 Prozent im Vorquartal. Volkswirte hatten im Konsens eine Rate von 2,2 Prozent erwartet. Der BIP-Deflator misst die Preisentwicklung anhand aller produzierten Waren und Dienstleistungen, wobei Importpreise ausgeklammert bleiben. Die Verbraucherpreise werden dagegen mittels eines repräsentativen Warenkorbs erhoben.

Mitarbeit: Andreas Plecko

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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January 28, 2021 08:48 ET (13:48 GMT)