Die Airline bietet Fluggästen künftig bis zu 10.000 Dollar, wenn sie bei Überbuchung des Flugzeugs den Sitzplatz freiwillig räumen. United wolle kundenorientierter werden, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Zudem solle die Praxis der Überbuchung künftig so gut wie eingestellt werden. Auch Konkurrent Delta will die Entschädigung auf 9950 Dollar erhöhen.

United war in die Kritik geraten, als das Unternehmen einen Passagier gewaltsam aus einer Maschine auf dem Großflughafen O'Hare bei Chicago rauswerfen ließ. Damit sollte Platz für Crew-Mitglieder geschaffen werden, nachdem niemand das Flugzeug freiwillig verlassen hatte. Der 69-jährige Arzt David Dao verlor bei dem Vorfall zwei Zähne und erlitt eine Gehirnerschütterung. Er wird United wohl verklagen. United kündigte an, bereits im Flugzeug sitzende Passagiere nicht mehr aus der Maschine zu werfen und auch nicht die Polizei zu rufen. Auch bei verlorenem Gepäck will United stärker auf seine Kunden zugehen. Künftig würden 1500 Dollar je Koffer gezahlt und der Verlust nicht hinterfragt. "Das ist ein Wendepunkt für uns alle bei United", sagte Airline-Chef Oscar Munoz.

Im vergangenen Jahr sei 3765 Passagieren von 86,8 Millionen gegen ihren Willen die Mitnahme verweigert worden, teilte United in einem Schreiben an ein Senatskomitee mit.