Die wichtigsten Meldungen zu Wirtschafts- und Politikthemen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Corona-Ausbrüche lassen Chinas Einkaufsmanagerindizes sinken

Chinas Wirtschaft ist zu Jahresbeginn von neuen Ausbrüchen des Coronavirus gebremst worden, was die staatlich erhobenen Einkaufsmanagerindizes (PMIs) sinken ließ. Der Industrie-PMI ging im Januar auf 51,3 (Dezember: 51,9) Punkte, während die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte einen Stand von 51,5 Punkten erwartet hatten. Der Dienstleistungs-PMI, der auch die Bauwirtschaft abdeckt, sank sogar auf 52,4 (55,7) Punkte. Der Subindex für Auftragseingänge im Dienstleistungssektor, sank sogar auf 48,7 (51,9), den niedrigsten Stand seit Februar 2020.

Schnabel: PEPP-Abweichungen von Kapitalschlüssel zurückgegangen

EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat darauf hingewiesen, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihren Staatsanleihekäufen im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP wieder an den EZB-Kapitalschlüssel hält. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk sagte Schnabel, die EZB habe im Frühjahr tatsächlich verstärkt Anleihen bestimmter Länder gekauft, um einer Fragmentierung des Euroraums entgegenzuwirken. Inzwischen habe sich die Situation aber beruhigt.

Ministerpräsidenten fordern vor Corona-Impfgipfel Fahrplan für Impfungen

Vor dem Corona-Impfgipfel am Montag haben mehrere Ministerpräsidenten der Länder einen klaren Fahrplan für die Impfungen in den kommenden Wochen gefordert. "Meine dringende Erwartung an den Gipfel ist, dass wir einen nationalen Impfplan bekommen, auf dessen Grundlage wir Bundesländer Impftermine vergeben und auch einhalten können", sagte der amtierende Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.

Spahn will Impfverordnung überarbeiten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca die Impfverordnung überarbeiten. "Die Grundreihenfolge bleibt, aber wir gehen sie zusätzlich altersgestaffelt an", sagte Spahn bei einer Diskussionsveranstaltung mit Experten und Pflegekräften in Berlin. Er rechnet für Februar mit fünf Millionen weiteren Dosen aller drei bisherigen Hersteller. Spahn verwies auf die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts, das am Freitag von der Europäischen Kommission zugelassene Präparat von Astrazeneca nur an Menschen bis 64 Jahren abzugeben. Der Minister erläuterte, es gebe auch in der ersten Impfgruppe Menschen aus dieser Altersspanne, etwa beim medizinischen Personal oder den Beschäftigten in der Pflege. Wenn diese geimpft seien, gebe es die 18- bis 64-Jährigen der nächsten Gruppe.

Altmaier erwägt Verkauf von Staatsbeteiligungen zu Corona-Finanzierungen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erwägt den Verkauf von Staatsbeteiligungen, um die hohen Kosten der Corona-Krise zu finanzieren. "Der Wert der staatlichen Beteiligungen ist in den letzten Jahren ordentlich gewachsen. Deshalb sollten wir prüfen, welche staatlichen Beteiligungen zurückgefahren werden können", sagte Altmaier der "Welt am Sonntag". Auch das bringe Geld in die Staatskasse, das gut für Zukunftsinvestitionen genutzt werden könne.

Lockdown auch bei Inzidenz-Werten unter 50 denkbar

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält eine Verlängerung des Corona-Lockdowns auch bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 für denkbar. Altmaier begründete dies in der "Welt am Sonntag" mit der Gefahr durch die neuen Varianten des Coronavirus. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte erneut davor.

Zehn Republikaner im Senat drängen Biden zu Corona-Kompromiss

Eine Gruppe von zehn gemäßigten republikanischen US-Senatoren drängt den demokratischen Präsidenten Joe Biden, sein 1,9 Billionen Dollar schweres Covid-19-Hilfspaket noch einmal zu überdenken. Laut einem Bericht der Nachrichtenagenur Reuters wollen sie ein Treffen mit Biden, um einen Kompromiss zu besprechen, der ihrer Meinung nach eine schnelle parteiübergreifende Unterstützung gewinnen könnte.

Umfrage: Union baut Vorsprung in der Wählergunst aus

Die Union hat ihren Vorsprung in der Wählergunst weiter ausgebaut. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Kantar wöchentlich für die Bild am Sonntag erhebt, legen CDU und CSU 1 Punkt im Vergleich zur Vorwoche zu und kommen auf 36 Prozent. Die Grünen hingegen verlieren 1 Punkt, bleiben aber mit 19 Prozent klar zweitstärkste Kraft. Die SPD (15 Prozent), die AfD (9 Prozent), die Linke (8 Prozent) und die FDP (7 Prozent) können ihre Werte aus der Vorwoche halten. Die sonstigen Parteien würden wie in der Vorwoche 6 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.

Italiens Präsident schlägt neue Regierung mit bisherigen Koalitionspartnern vor

Italiens Staatschef Sergio Mattarella setzt zur Beendigung der Regierungskrise auf Verhandlungen zwischen den bisherigen Koalitionspartnern. Er habe den Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Roberto Fico, damit beauftragt, detaillierte Gespräche zwischen den Parteien einzuleiten, erklärte Mattarella am Freitagabend. Für die Verhandlungen setzte er eine Frist bis Dienstag.

Großbritannien lockert Einwanderungsbestimmungen für Millionen Hongkonger

Großbritannien hat seine Einwanderungsbestimmungen für zahlreiche Bewohner Hongkongs gelockert. Hongkonger, die einen sogenannten "British National Overseas"-Pass haben, können seit Sonntag für sich und ihre Angehörigen über eine Internetseite ein Arbeits- und Aufenthaltsvisum für Großbritannien beantragen. Nach fünf Jahren können sie dann die britische Staatsangehörigkeit beantragen.

Argentinien sucht Einigung mit IWF über 44 Mrd US-Dollar Schulden

Argentiniens Finanzminister Martin Guzman hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) um eine deutliche Streckung der Verbindlichkeiten des Landes von 44 Milliarden US-Dollar gebeten. In einem Brief an den IWF schlägt Guzman eine Verlängerung der Zahlungsfristen um ein Jahrzehnt vor. Dieser Plan beinhaltet auch 5 Milliarden Dollar, die Argentinien in diesem Jahr zurückzahlen muss. Argentiniens Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2020 um rund 10 Prozent gesunken. Guzman bietet in dem Brief an, das Haushaltsdefizit 2021 auf rund 6 (2020: 8,5) Prozent des BIP zu senken.

Sicherheitskräfte gehen massiv gegen Anti-Putin-Proteste vor

Bei landesweiten Protesten gegen Präsident Wladimir Putin sind die russischen Sicherheitskräfte erneut mit aller Macht gegen die Demonstranten vorgegangen. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation OVD-Info wurden bereits kurz nach Beginn der nicht genehmigten Demonstrationen am Sonntag mehr als tausend Menschen festgenommen. In Moskau riegelte die Polizei das Stadtzentrum ab und schloss mehrere U-Bahn-Stationen, um Menschenansammlungen zu verhindern.

Bericht: US-Regierung erwägt Einstieg in das Normandie-Format

Die neue US-Regierung denkt laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel darüber nach, in das so genannte Normandie-Format zur Beilegung des Ukraine-Konflikts einzusteigen. Wie das Blatt ohne Angaben von Quellen berichtet, ist die neue -Administration unter Präsident Joe Biden und Außenminister Antony Blinken mit dem Format unzufrieden, weil es in den vergangenen sechs Jahren kaum Fortschritte gebracht habe.

Bild: Antragsrekord bei Rente mit 63

Im vergangenen Jahr hat es offenbar einen Antragsrekord bei der Rente mit 63 gegeben. Die Deutsche Rentenversicherung habe 260.932 Anträge bewilligt, berichtete die Bild"-Zeitung. Das waren demnach so viele wie nie zuvor. Im Jahr 2020 habe etwa jeder fünfte Neurentner (18 Prozent) die Möglichkeit genutzt, sich ohne Abschläge vor dem gesetzlichen Rentenalter zur Ruhe zu setzen.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

January 31, 2021 12:00 ET (17:00 GMT)