FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag mit deutlicheren Verlusten geschlossen. Auslöser waren die US-Verbraucherpreise für Januar. Sie zeigten auf Jahressicht einen Anstieg von 3,1 Prozent. Gegenüber Dezember (3,4%) ist das zwar ein Rückgang, Ökonomen hatten aber mit 2,9 Prozent eine noch stärkere Abkühlung erwartet. Die Daten liefern den Falken bei der US-Notenbank neue Nahrung. Eine US-Zinssenkung im Mai wird nun nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent nach 60 Prozent vor Bekanntgabe der Preisdaten eingepreist.

Der DAX verlor 0,9 Prozent auf 16.881 Punkte. Besonders litten die zinsempfindlichen Technologie- und Immobilienaktien. Im DAX verloren Infineon 5 Prozent und Vonovia 2,9 Prozent.

Gesucht waren dagegen deutsche Rüstungswerte. Die Diskussionen um verstärkte Rüstungsausgaben der Europäer sorgt innerhalb der deutschen Politik für Forderungen nach höheren Militärausgaben. Auslöser war US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit der Drohung, säumige Nato-Mitglieder nicht vor einem russischen Angriff zu schützen. Rheinmetall gewannen 4,6 und Hensoldt 5,7 Prozent. Der Börsenneuling Renk schoss um 15,3 Prozent nach oben.

Gegen die schwache Tagestendenz nach oben ging es auch für die Continental-Aktie. Gestützt von starken Geschäftszahlen von Michelin gewann sie 1 Prozent.

Siltronic verloren 4,1 Prozent, nachdem der am Vorabend vorgestellte Ausblick auf 2024 enttäuschte. Der Ausblick liege signifikant unter den Markterwartungen, so die Citi-Analysten. Ursache seien weiter volle Lager auf Kundenseite und eine entsprechend geringe Nachfrage.

Ein drohender Streik am Valentinstag drückte neben der generellen Schwäche von Technologieaktien auf die Kurse bei den Papieren der Online-Lieferdienste. Tausende von Kurieren in Nordamerika und Großbritannien wollen an einem der umsatzstärksten Tage für die Branche die Arbeit niederlegen. Delivery Hero gaben 3,5 und Hellofresh 8,1 Prozent nach.

Tui konnten Anfangsgewinne im dem schwachen Gesamtmarktumfeld nicht halten und schlossen 0,1 Prozent niedriger, und das trotz ordentlicher Geschäftszahlen. Das operative Ergebnis erreichte 6 Millionen Euro, während Analysten im Konsens einen Verlust von rund 64 Millionen geschätzt hatten.

Thyssenkrupp Nucera (+4,7%) hat im Auftaktquartal 2023/24 dank stark wachsender Geschäfte mit Wasserstoffanlagen den Umsatz um etwas mehr als ein Drittel gesteigert, wegen der planmäßig höheren Kosten für den Aufbau des Geschäfts aber einen kleinen Verlust gemacht. Die Citigroup sprach von guten Wachstumsaussichten.

HINWEIS: Die an dieser Stelle sonst angebotene Übersichtstabelle muss aus technischen Gründen leider entfallen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/gos

(END) Dow Jones Newswires

February 13, 2024 11:57 ET (16:57 GMT)