Zürich (awp) - Die Aktien des Transport- und Logistikkonzerns Panalpina sind am Dienstag mit klar tieferen Kursen in den Handel gestartet. Das Unternehmen hat am Vorabend für das erste Halbjahr 2017 einen Gewinnrückgang in Aussicht gestellt. Der Konzern kämpft mit Margendruck.

Bis um 09.40 Uhr büssen Panalpina an der Börse 2,5% auf 131,10 CHF ein, während der Gesamtmarkt (SPI) mit 0,5% zulegen kann. Damit kommt bei Panalpina die seit April laufende Erholung zu einem vorläufigen Ende. Anfang April hatte die Panalpina-Aktie rund 120 CHF gekostet und ist bis Ende vergangene Woche auf ein Intraday-Jahreshöchst von 136,60 CHF geklettert.

Trotz starker Volumenentwicklung erwarte Panalpina im Halbjahr 2017 einen tieferen Gewinn, was auf den anhaltenden Margendruck zurückzuführen sei, fassen die Analysten von Jefferies die Mitteilung vom Montagabend zusammen. Sie zeigen sich vom Zeitpunkt der Gewinnwarnung überrascht, denn schliesslich habe das Management noch anlässlich der Publikation der Erstquartalszahlen am 21. April eine Profitabilitätsverbesserung für das zweite Jahresviertel in Aussicht gestellt.

Mit Blick auf die Gewinnwarnung seien die Konsensschätzungen für den EBIT nun vermutlich zu optimistisch, schreiben die Jefferies-Experten weiter. Am Markt werde für das Gesamtjahr mit einem EBIT-Anstieg um 16% auf 127 Mio CHF gerechnet. Um dies erreichen zu können, müsste Panalpina den EBIT im zweiten Halbjahr um mindestens 34% steigern, rechnet man bei Jefferies vor.

ZKB-Analyst Marco Strittmatter glaubt, dass Panalpina nach dem Gewinnrückgang im ersten Quartal im Halbjahr gewinnmässig keine grossen Stricke zerreissen wird. Trotz einer guten Marktdynamik habe der Konzern mit Margendruck zu kämpfen, was auch eine Folge der hohen Frachtraten sei, schreibt Strittmatter. Er werde seine Gewinnschätzungen vermutlich reduzieren. Die Aktie bewertet die ZKB mit "Untergewichten".

Bei Kepler Cheuvreux wird die Lage von Panalpina eher entspannt beurteilt. Von den Aussagen zur starken Volumenentwicklung in der Luft- und Seefracht ziehen die Kepler-Analysten sogar positive Rückschlüsse auf das Tagesgeschäft des Logistikers. Sie halten an ihren Gewinnschätzungen und der "Kauf"-Empfehlung fest.

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