FRANKFURT (Dow Jones)--Die Medienaufsicht KEK hat keine Sorge um die Meinungsvielfalt, nachdem der Prosieben-Großaktionär MFE sich den Zugriffe auf weitere Prosieben-Stimmrechte bei dem Medienkonzern gesichert hat. Derzeit lägen "keine Anhaltspunkte für einen der Beherrschung vergleichbaren Einfluss der MFE, etwa durch personelle Verflechtungen auf der Leitungsebene, Zustimmungsvorbehalte oder enge Zulieferbeziehungen, vor", teilte die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) am Mittwoch mit.

Die italienische Medienholding MFE-Mediaforeurope (ehemals Mediaset), die von der Familie Berlusconi kontrolliert wird, hat ihre direkte Beteiligung zwar von zuletzt 24,26 Prozent im November auf 22,72 Prozent gesenkt, sich inklusive Derivaten aber Zugriff auf 29,01 Prozent der Stimmrechte gesichert. Der Stimmrechtsanteil über Finanzinstrumente stieg deutlich auf 6,29 Prozent von 0,74 Prozent, wie aus einer Pflichtmitteilung des MDAX-Konzerns Anfang des Monats hervorging.

MFE verfüge über keine Stimmrechtsmehrheit bei der ProSiebenSat-Gruppe, da Finanzinstrumente für die medienkonzentrationsrechtliche Prüfung nicht entscheidend seien. "Der MFE und damit auch Silvio Berlusconi sind die Programme der Prosiebensat.1-Gruppe daher derzeit nicht zuzurechnen", teilte die KEK mit.

MFE-Mediaforeurope hält bereits seit geraumer Zeit einen bedeutenden Anteil an Prosieben, was immer wieder für Übernahmespekulationen sorgt.

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November 16, 2022 05:12 ET (10:12 GMT)