Die voxeljet AG hat auf der renommierten Fachmesse GIFA 2023 eine Innovation vorgestellt: die neue kalte IOB (Inorganic Binding) 3D-Drucktechnologie. Mit diesem einzigartigen Verfahren können Formen und Kerne für die Gießereiindustrie aus Sand und einem anorganischen Bindemittel hergestellt werden, ohne dass eine Mikrowellenbehandlung erforderlich ist. Für voxeljet stand die diesjährige GIFA ganz im Zeichen der Anorganik.

Neben dem gemeinsamen Projekt ICP (Industrialization of Core Printing) mit Loramendi für BMW präsentierte das bayerische Unternehmen auch eine neue, zum Patent angemeldete, kalt härtende anorganische Prozesstechnologie (cold IOB). Das ICP-Projekt umfasst eine vollautomatische Fertigungszelle, die in der Leichtmetallgießerei von BMW in Landshut in Betrieb ist. In dieser Fertigungszelle werden Gusskerne mit anorganischen Bindemitteln bedruckt und anschließend mit einer Mikrowelle ausgehärtet.

Es handelt sich also um eine warme Prozesstechnologie. Die neue kalte IOB-Technologie benötigt keine Mikrowellenhärtung und zeichnet sich daher durch geringere Investitions- und Betriebskosten aus. Der Einsatz von IOB-Technologien eröffnet zahlreiche Vorteile für die Gießereiindustrie, z.B. entsteht beim Gießen nur Wasserdampf anstelle von schädlichen Gasen.

Zu den Merkmalen der kalten IOB-Verfahrenstechnologie und der damit hergestellten Formen und Kerne gehören eine hohe Maßgenauigkeit, eine sehr gute Detailauflösung und Kantenschärfe sowie die Möglichkeit, große Formen und Kerne in 3D zu drucken. Im Gegensatz zum warmen IOB-Verfahren, bei dem die gedruckten Kerne in einer Mikrowelle ausgehärtet und getrocknet werden müssen, ist bei der kalten IOB-Technologie von voxeljet nur eine Trocknung nach dem Druck erforderlich, die außerhalb der Maschine stattfindet. Kunden vermeiden so hohe Investitions- und Betriebskosten für industrielle Mikrowellen.

Das Verfahren kann grundsätzlich auf allen voxeljet-Plattformen eingesetzt werden. Es wird derzeit auf den Druckern VX1000 und VX1000S getestet und angeboten. Eine Ausweitung des Angebots auf den VX2000 ist in Kürze geplant. Die Verwendung von anorganischem Bindemittel in der Gießereiindustrie, insbesondere im Automobilsektor, wird immer beliebter.

Angesichts zunehmender Umweltauflagen wird die Nachfrage nach anorganisch gebundenen Formen und Kernen voraussichtlich kontinuierlich steigen. voxeljet ist bestrebt, seine führende Rolle im Bereich umweltverträglicher 3D-Druckverfahren auszubauen und mit dieser strategischen Ausrichtung einen wesentlichen Beitrag zum Umsatzwachstum der voxeljet-Gruppe zu leisten. Die kalte IOB-Technologie eignet sich besonders für das Prototyping und mittlere Seriengrößen und ist ab sofort kommerziell verfügbar.

Interessierte Kunden können bereits Benchmarks bestellen.