FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag nach geldpolitischen Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) gestiegen. Am späten Nachmittag notiert die Gemeinschaftswährung auf dem Tageshoch bei 1,0924 US-Dollar, nachdem sie am Morgen noch knapp unter 1,09 Dollar notierte.

Derweil hat sich der Euro zum Franken per Saldo seit dem Morgen nur wenig bewegt. Aktuell notiert das Währungspaar EUR/CHF bei 0,9602 nach 0,9610 noch am Morgen. Dabei war der Euro allerdings vor der Veröffentlichung des EZB-Zinsentscheids unter die Marke von 96 Rappen gesunken. Dagegen hat das Paar Dollar/Franken an Wert eingebüsst und notiert derzeit bei 0,8788 nach 0,8813 im Frühgeschäft.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde erkannte am Donnerstag zwar Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation. Der EZB-Rat sei aber noch nicht zuversichtlich genug, um geldpolitisch zu reagieren. Vorerst blieb der Leitzins, zu dem sich Banken im Euroraum frisches Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) besorgen können, wie erwartet bei 4,5 Prozent.

Die Aussicht auf zunächst weiter hohe Zinsen stützte den Kurs des Euro. "Die Gefahr, die Zinsschraube zu früh zu lockern und dann wieder umkehren zu müssen, ist noch gegeben", sagte Michael Holstein, Chefvolkswirt DZ Bank. Vor Juni sei deshalb nicht mit der ersten Zinssenkung zu rechnen. Allerdings machte Experte Holstein auch deutlich: "Viel länger werden sich die Notenbanker der mauen Konjunktur nicht mehr entziehen können."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85445 (0,85498) britische Pfund und 161,09 (162,67) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold setzte die Rekordjagd fort und wurde am Nachmittag in London mit 2155 Dollar gehandelt. Das waren 6 Dollar mehr als am Vortag.

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