Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Bundesregierung erwägt Einstufung Frankreichs als Hochinzidenz-Gebiet 

Die Bundesregierung erwägt offenbar, ganz Frankreich zum Hochinzidenz-Gebiet zu erklären. Nach Beratungen des Kabinetts könnte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag eine solche Einstufung vornehmen, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Ko-Vorsitzenden der Deutsch-Französischen Parlamentarierversammlung, Christophe Arend und Andreas Jung (CDU), riefen ihre jeweiligen Regierungen auf, noch vor einer möglichen Entscheidung bilaterale Beratungen einzuberufen. Bei einer Sondersitzung des deutsch-französischen Ausschusses für grenzüberschreitende Zusammenarbeit solle per Video-Konferenz über die praktische Umsetzung eines solchen Beschlusses gesprochen werden, erklärten Arend und Jung in einer gemeinsamen Stellungnahme.


Biden setzt neues Ziel von 200 Millionen Corona-Impfdosen binnen 100 Tagen 

US-Präsident Joe Biden hat ein neues Ziel von 200 Millionen verabreichten Corona-Impfdosen in den ersten hundert Tagen seiner Präsidentschaft ausgegeben. "Ich weiß, das ist ehrgeizig - doppelt so hoch wie unser ursprüngliches Ziel", sagte Biden auf seiner ersten Pressekonferenz seit Amtsantritt in Washington am Donnerstag. "Aber kein anderes Land auf der Welt ist auch nur annähernd an das herangekommen, was wir tun. Und ich glaube, wir können es schaffen." Biden hatte ursprünglich das Ziel von 100 Millionen Impfdosen binnen 100 Tagen ausgegeben. Dieses Versprechen konnte der Präsident nach eigenen Angaben jedoch bereits vergangene Woche an seinem 58. Tag im Amt einlösen.


Lauterbach: Sehe keinen anderen Weg als Ausgangssperren 

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine schnelle Verschärfung der Corona-Eindämmungsmaßnahmen. "Wir müssen eine Stabilität reinbekommen und diese Stabilität bekommen wir nicht, ohne dass wir den Lockdown jetzt deutlich verschärfen", sagte er am Donnerstag im ARD-"Mittagsmagazin". "Man muss es ganz ehrlich sagen, ich sehe keinen anderen Weg, als hier mit einer Ausgangssperre ab 20.00 Uhr zu arbeiten, zumindest für eine befristete Zeit für zwei Wochen."


Testpflicht für Reiserückkehrer soll erst ab Sonntag gelten 

Der Start der Testpflicht für Reiserückkehrer verschiebt sich auf Sonntag: Damit sich Reisende und Fluggesellschaften darauf einstellen können, soll die Corona-Testpflicht für Passagiere bei Flugreisen aus dem Ausland erst ab dem 28. März um 00.00 Uhr gelten, wie es am Donnerstag aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß. Zunächst hatte es geheißen, die Tests sollten bereits am Freitag starten.


Schweden verimpft wieder Astrazeneca - aber nur über 65-Jährige 

Schweden will den Impfstoff von Astrazenea wieder verimpfen, aber nur bei über 65-Jährigen. Es werde weiter auf zusätzliche Daten gewartet, bevor der Impfstoff dann möglicherweise auch bei Jüngeren wieder eingesetzt werde, teilte die Gesundheitsbehörde des Landes mit. "Wir haben kein Risiko für die seltenen und schweren Nebenwirkungen bei älteren Menschen gesehen. Das ist der Grund, warum wir die Pause für Menschen über 65 Jahren aufheben", sagte Johan Carlson, Generaldirektor der schwedischen Gesundheitsbehörde.


Montgomery übt Kritik an europäischem Umgang mit Astrazeneca 

Der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, hat den europäischen Umgang mit dem Impfstoffhersteller Astrazeneca kritisiert. "Es ist schon absurd: Europa dürstet nach Impfstoff, und in Italien liegen 30 Millionen Dosen im Lager, an andere impfstoffproduzierende Länder werden knapp 10 Millionen Dosen im Monat exportiert - und wir müssen unser Bevölkerung vertrösten. Das kann man niemandem mehr als kluge Politik darstellen", sagte Montgomery der Rheinischen Post. Montgomery forderte mehr Disziplin bei den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. "Die dritte Welle baut sich in fast allen Ländern der EU zu einem gewaltigen Wellenberg auf", sagte der Weltärzte-Präsident.


Dänemark setzt Impfung mit Astrazeneca weitere drei Wochen aus 

In Dänemark wird der Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca auch in den nächsten drei Wochen nicht eingesetzt. Die zuständigen Behörden sollen ausreichend Zeit haben, um Studien zu möglichen Nebenwirkungen zu bewerten.


EU-Gipfel will Exportkontrollen für Corona-Impfstoff befürworten 

Der EU-Gipfel will sich grundsätzlich für die Kontrolle von Ausfuhren von Corona-Impfstoff in Drittstaaten aussprechen. "Wir betonen die Wichtigkeit von Transparenz sowie die Verwendung von Exportgenehmigungen", heißt es nach AFP-Informationen im letzten Entwurf der Gipfel-Schlussfolgerungen vom Donnerstag. Die Hersteller der Vakzine müssten ihre vertraglichen Lieferpflichten einhalten.


Testpflicht für alle Flug-Rückkehrer ab Freitag vorgesehen 

Für alle Reisenden, die mit dem Flugzeug nach Deutschland einreisen wollen, soll am Freitag vor dem Abflug eine Corona-Testpflicht gelten. Die Betroffenen müssten "vor der Abreise im Ausland dem Beförderer einen Nachweis" vorlegen, heißt es in dem AFP vorliegenden Entwurf für eine entsprechende Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Der Entwurf befindet sich allerdings noch in der Ressortabstimmung. Mit der neuen Verordnung wird von der bisherigen Regelung abgewichen, dass nur für Rückkehrer aus Risikogebieten eine Testpflicht besteht. Auf die Neuerungen hatten sich Bund und Länder bei ihren Corona-Beratungen in der Nacht zu Dienstag geeinigt. Von ihr sind auch Mallorca-Reisende betroffen.


Schon mehr als die Hälfte aller Israelis geimpft 

Mehr als die Hälfte aller Israelis ist bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Laut einer vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Statistik erhielten mehr als 4,6 Millionen Israelis bereits zwei Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer. Israel führt seit Dezember die intensivste Corona-Impfkampagne der Welt. Die Regierung von Benjamin Netanjahu hatte mit Biontech/Pfizer eine Vereinbarung über die Bereitstellung von Millionen Impfstoffdosen im Gegenzug für Daten aus dem hochdigitalisierten Gesundheitssystem zur Wirksamkeit des Vakzins getroffen.


Lauterbach kritisiert Entscheidung des Saarlands als "fahrlässig" 

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat mit Blick auf gefährliche Virusmutationen die Entscheidung des Saarlands kritisiert, nach Ostern den Lockdown für ein Modellprojekt zu beenden. "Der Kurs des Saarlandes ist fahrlässig. Die Modellregion im Saarland ist ein Experiment, das zu einer schnellen Verbreitung gefährlicherer Mutationen in Deutschland führen kann", sagte Lauterbach der Rheinischen Post. "Das Saarland hat von anderen Bundesländern mehr Impfstoff gegen Mutanten bekommen und geht jetzt ins Risiko. Das macht keinen Sinn", sagte der SPD-Politiker.


Zahl der Corona-Toten in Brasilien überschreitet Schwelle von 300.000 

In Brasilien hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 300.000 überschritten. Wie das Gesundheitsministerium in Brasília mitteilte, starben seit Pandemie-Beginn landesweit 300.685 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Seit dem 1. Januar hat sich die Sterberate in dem Land verdreifacht; täglich gab es in der vergangenen Woche im Durchschnitt 2.273 Corona-Tote. In keinem Land sterben derzeit pro Tag so viele Menschen an den Folgen von Covid-19 wie in Brasilien. Kritiker machen auch den rechtstextremen Staatschef Jair Bolsonaro für den dramatischen Anstieg der Todesfallzahlen verantwortlich. Seit Beginn der Pandemie hat er die Gefahr durch das Coronavirus fortwährend heruntergespielt.

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March 25, 2021 14:42 ET (18:42 GMT)