Das Barometer für die Exporterwartungen der Industrie fiel im Januar um 2,8 auf 5,9 Punkte und damit den vierten Monat in Folge, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag unter Berufung auf seine Umfrage unter 2300 Betrieben mitteilte. "Die deutsche Industrie startet mit Sorgenfalten in das neue Jahr", erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Die Unternehmen der Autobranche schätzten ihre Aussichten merklich schlechter ein. Gleiches gilt auch für die chemische Industrie. "Kaum noch Zuwächse bei den Exporten erwarten zwei andere wichtige Schlüsselindustrien: die Elektrobranche und der Maschinenbau", ergänzte Fuest. Mit einem Anstieg rechnen hingegen die Nahrungsmittelindustrie sowie die Papierhersteller. Von steigenden Auslandsumsätzen geht auch die Pharmabranche aus.

Ökonomen erklären die schlechte Stimmung mit den gestiegenen Risiken für die exportabhängige deutsche Wirtschaft. Die Bedingungen für den in zwei Monaten geplanten EU-Austritt Großbritanniens sind noch immer unklar, in Frankreich laufen die "Gelbwesten" Sturm, China macht die Konjunkturabkühlung zu schaffen, und in den USA herrschte wochenlang Stillstand in der Verwaltung.