NEW YORK (awp international) - Der Euro hat am Dienstag im späten US-Devisenhandel die Gewinne zum Dollar gehalten. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2360 US-Dollar, rund einen halben Cent mehr als im frühen europäischen Handel. Kursbewegende Impulse gab es im US-Geschäft nicht mehr. Zwischenzeitlich war der Euro bis auf 1,2378 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit etwa zwei Wochen.

Auch zum Schweizer Franken hat die Gemeinschaftswährung weiter an Terrain gutgemacht und lässt mit 1,1825 Franken die Marke von 1,18 bereits deutlich hinter sich. Damit hat sich der Euro am Dienstag um rund einen halben Rappen verteuert. Das Dollar-Franken-Paar tendiert derweil mit 0,9567 wenig verändert.

Den entscheidenden Impuls lieferte ein Medienbericht, in dem EZB-Rat Ewald Nowotny Aussagen über eine erste Zinserhöhung in der Eurozone getroffen hatte. Demnach könnte der Einlagensatz für Geschäftsbanken, eine Art Gebühr für geparktes Geld bei der EZB, in einem ersten Schritt von derzeit minus 0,4 Prozent auf minus 0,2 Prozent angehoben werden. Zuvor hatte Nowotny, der auch der Chef der österreichischen Notenbank ist, am Morgen in einer Rede in London klargestellt, dass die Zeit für eine schrittweise Normalisierung der Geldpolitik gekommen ist.

Neue Produktionsdaten aus der französischen und italienischen Industrie sorgten dagegen nicht für grössere Impulse im Handel mit dem Euro. In beiden Ländern war die Produktion hinter den Erwartungen zurückgeblieben. In Deutschland hatte zuletzt ein überraschender Dämpfer für etwas Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone gesorgt.

Weiter auf Talfahrt blieb der russische Rubel. Seit der Ankündigung neuer Sanktionen der USA gegen Russland zum Wochenauftakt hat die russische Währung zum Dollar fast 10 Prozent an Wert verloren. Zuletzt mussten für einen Dollar knapp 63 Rubel gezahlt werden. Der Rohstoffgigant Glencore aus der Schweiz hatte wegen der Sanktionen ein Aktientauschgeschäft mit dem russischen Aluminiumproduzenten Rusal platzen lassen. Ausserdem war eine für Mittwoch vorgesehene Versteigerung russischer Staatsanleihen abgesagt worden.

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