FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat sich vor mit Spannung erwarteten US-Konjunkturdaten kaum bewegt. Die Gemeinschaftswährung pendelte am Mittwoch in einer engen Spanne um das Niveau vom Vorabend und wurde zuletzt mit 1,1364 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1336 (Montag: 1,1318) Dollar festgelegt.

Der Euro hatte am Dienstag von der wieder gestiegen Zuversicht an den Finanzmärkten profitiert. Demgegenüber scheint die Aussicht auf eine straffere US-Geldpolitik bereits zum Teil in den Kursen eingepreist zu sein.

Am Nachmittag richtet sich die Aufmerksamkeit gleichwohl auf Inflationsdaten aus den USA. Experten rechnen mit einem Anstieg der Verbraucherpreise im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,0 Prozent.

Allerdings bräuchte es schon eine massive Überraschung, damit das Zinsbild, das sich der Markt von den USA macht, ernsthaft ins Wanken gerät, schrieb Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Denn dass die US-Notenbank rasch ihren Leitzins erhöht, scheine ausgemachte Sache zu sein, selbst wenn die Inflation etwas niedriger ausfällt als erwartet. "Im schlimmsten Fall wird es halt nicht März, sondern Mai oder Juni", resümierte der Experte.

Und letztlich geht es dem Commerzbank-Experten zufolge am Devisenmarkt doch darum, ob die Fed in den nächsten Quartalen und Jahren deutlich ihren Leitzins erhöht. Dafür sei ein schneller Zinsschritt ein Indikator, aber keine Grundbedingung.

Konjunkturdaten aus der Eurozone indes bewegten den Euro kaum. So war die Industrieproduktion in der Region zwar im November stärker als erwartet gestiegen. Allerdings war die Produktion im Oktober nach revidierten Daten überraschend gefallen./la/jsl/mis