FRANKFURT (awp international) - Der Eurokurs hat am Donnerstag zugelegt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,09 Dollar und damit deutlich mehr als im Tagestief, das bei 1,0835 Dollar gelegen hatte.

Der Schweizer Franken hat hingegen sowohl zum Euro als auch zum Dollar zugelegt. So notiert der Euro mit 1,0568 Franken wieder klar unter die Grenze von 1,06 Franken, die er am Dienstag noch vorübergehend geknackt hatte. Der Dollar notiert mit 0,9658 Franken ebenfalls deutlich tiefer.

Auftrieb erhielt der Eurokurs vor allem am späten Nachmittag. Die US-Notenbank Fed erweiterte ein billionenschweres Kreditprogramm, mit dem sie in der Virus-Krise die heimischen Unternehmen unterstützen will. Es sollen jetzt noch mehr Firmen Zugriff auf neue Kredite haben, um krisenbedingte Einnahmeausfälle ausgleichen zu können. Der US-Dollar geriet daraufhin unter Druck, weil der Schritt im Kern einer geldpolitischen Lockerung entspricht.

Zuvor hatte auch die EZB bei ihren Kreditprogrammen zur Eindämmung der Corona-Folgen nachgelegt. Nach ihrer Zinssitzung verkündete sie, ein neues Programm zur längerfristigen Kreditversorgung aufzulegen und die Konditionen eines bestehenden Programms zu vergünstigen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte, die Eurozone könne wegen der Virus-Krise in diesem Jahr um zwischen fünf und zwölf Prozent schrumpfen. Das wäre ein wesentlich stärkerer Einbruch als während der Finanzkrise vor gut einer Dekade.

Wachstumsdaten aus der Eurozone spiegeln schon jetzt die drastischen Auswirkungen der Corona-Einschränkungen wider. In vielen Euroländern und in der Eurozone insgesamt schrumpfte die Wirtschaft im ersten Quartal massiv, teilweise sogar in Rekordtempo, wie aus Zahlen vom Donnerstag hervorgeht. Besserung ist nicht in Sicht, im Gegenteil: Für das zweite Quartal wird ein noch heftiger Wirtschaftseinbruch erwartet, weil die Einschränkungen des öffentlichen Lebens vor allem in diesen Zeitraum fallen dürften.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86905 (0,87378) britische Pfund und 115,87 (115,52) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1704 Dollar gehandelt. Das waren rund acht Dollar weniger als am Vortag./bgf/jsl/he/kw/jb