Ziel sei eine optimale mobile Breitbandversorgung für Kunden in ganz Deutschland, vor allem im ländlichen Raum und entlang der Verkehrswege auf Straßen, Schienen und Flüssen, teilten die Unternehmen, die eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten, am Montag mit. Bis zu 6000 neue Mobilfunkstandorte sollten aufgebaut werden. Spätestens im Frühjahr 2020 würden weitere Details der Kooperation vertraglich festgelegt. Das Bundeskartellamt sei über die Pläne informiert worden. Die Bundesnetzagentur hatte bereits erklärt, dass die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur sinnvoll sei.

Der voerte Konkuurent 1&1 Drillisch sei eingeladen, sich zu beteiligen, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung. Voraussetzung sei, dass sich der Wettbewerber im gleichen Umfang wie die anderen Partner engagiere. Drillisch teilte dazu mit: "Die drei anderen Netzbetreiber haben uns über Ihre Pläne informiert und die grundsätzliche Einladung ausgesprochen, uns zu beteiligen. Die Details sollen uns kurzfristig zukommen, anschließend werden wir über eine Beteiligung entscheiden." Zuvor hatte die Firma noch abgewunken. Der Ausbau der Autobahnen und Bundesstraßen mit schnellem Internet sei eine Auflage für die etablierten Netzbetreiber und betreffe 1&1 Drillisch als Neueinsteiger daher nicht. "Deshalb sind wir auch nicht Teil dieser Kooperation."

Die deutsche Industrie hatte nach der Versteigerung der 5G-Frequenzen im vergangenen Jahr einen zügigen Ausbau der Mobilfunknetze gefordert und dabei explizit die Versorgung auf dem Land angemahnt. Zwei Drittel aller Industriearbeitsplätze seien dort zu finden. Der Bund hatte mit der Versteigerung neuer Mobilfunkfrequenzen gut 6,5 Milliarden Euro eingenommen - von den vier Bietern Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica Deutschland und Drillisch. Ein Telekom-Sprecher sagte seinerzeit, die Auktion hinterlasse einen bitteren Nachgeschmack, weil deutlich mehr geboten worden sei als in anderen Ländern. Das Geld fehle den Betreibern nun beim Netzaufbau.