Zürich (awp) - Die Vermögensverwalterin EFG International hat das von der Integration der Tessiner Privatbank BSI geprägte Geschäftsjahr 2017 mit einem Reinverlust nach IFRS abgeschlossen. Zudem musste das Institut unter dem Strich weitere Geldabflüsse hinnehmen. Die zugrundeliegende Profitabilität habe sich dagegen verbessert, zudem sei die kombinierte Bank bei der Realisierung der Kostensynergien ihrem Zeitplan voraus, teilte EFG am Mittwoch mit.

Der Reinverlust nach IFRS belief sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 59,8 Mio CHF, nachdem im Vorjahr noch ein IFRS-Reingewinn von 225,3 Mio CHF resultiert hatte. Geprägt wurde das Resultat durch die Integrationskosten für die BSI sowie die Aufarbeitung von Altlasten, wie es in der Mitteilung heisst. Der "zugrundeliegende Reingewinn" verdoppelte sich dagegen auf 165,0 Mio CHF.

Die Aktionäre der EFG International erhalten für das abgelaufene Jahr eine unveränderte Dividende von 0,25 CHF je Titel.

Die EFG weist für das vergangene Jahr zudem einen "zugrundeliegenden" Nettoneugeldzufluss von 2,3 Mrd CHF aus. Im Gegenzug fielen aber auch weitere fusionsbedingte Abflüsse ("Attrition") an, welche EFG auf 8,2 Mrd CHF beziffert, was im Rahmen der eigenen Prognosen liege. Die ertragsgenerierenden verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende 2017 auf 142,0 Mrd gegenüber 139,9 Mrd CHF im Jahr davor.

Mit den Schätzungen hat die Vermögensverwalterin die Analystenschätzungen beim Ertrag und dem zugrundeliegenden Reingewinn übertroffen, beim IFRS-Reinverlust allerdings verfehlt. Im Durchschnitt (AWP-Konsens) hatten die Experten bei einem Bruttoertrag von 1,19 Mrd CHF einen zugrundeliegenden Reingewinn von 124,6 Mio CHF prognostiziert. Den IFRS-Reinverlust hatten sie auf 11,5 Mio CHF geschätzt. Bei den Nettoneugeldern hatten die Analysten einen Abfluss von 5,3 Mrd CHF erwartet, die Kundengelder hatten sie bei 149 Mrd CHF im Schnitt etwas höher gesehen.

Die Privatbank will sich im Jahr 2018 mit dem Abschluss der BSI-Integration weiterhin auf "profitables und nachhaltiges Wachstum" konzentrieren und dabei eine "schlanke und effiziente Kostenbasis" erreichen. Zudem bestätigt EFG International die bereits früher kommunizierten Ziele der Strategie 2016-2019 einschliesslich eines Neugeldwachstums von 3-6%, eines Kosten-Aufwand-Verhältnisses von unter 70% und einer Ertragsmarge von mindestens 85 Basispunkten.

tp/gab