FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Montag anfängliche Verluste wieder wettgemacht. Derweil sorgt die weitere Ausbreitung des Coronavirus am Devisenmarkt für Verunsicherung. Am frühen Abend kostet die Gemeinschaftswährung 1,0855 US-Dollar und damit etwa wieder so viel wie am Freitagabend. Am Morgen lag der Kurs nur knapp über der Marke von 1,08 Dollar.

Auch zum Schweizer Franken zeigt sich der Euro wieder erholt. Nachdem der Kurs zuletzt am Nachmittag wieder unter die Grenze von 1,06 Franken fiel, liegt der Kurs nun am frühen Abend bei 1,0614. Dies entspricht in etwa dem Niveau vom Freitagabend. Der Dollar notiert zum Franken nach anfänglichen Gewinnen auf 0,9777 ebenfalls wieder etwa so hoch wie am Freitagabend.

An den Finanzmärkten dominieren Sorgen über die Ausbreitung des Coronavirus ausserhalb Chinas und die wirtschaftlichen Folgen. Steigende Infektionen werden vor allem aus Südkorea, Iran und in Europa aus Italien gemeldet. "Die wachsende Verunsicherung hat den Eurokurs gestützt", sagt Thu-Lan Nguyen, Devisenexpertin von der Commerzbank. In diesem Umfeld profitierten generell Währungen von Staaten, in denen die Zinsen niedrig seien. Neben dem japanischen Yen und dem Euro zählt die Expertin auch den Schweizer Franken dazu.

Das überraschend gestiegene Ifo-Geschäftsklima am Morgen stützte den Euro derweil kaum. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich überraschend etwas aufgehellt. Ökonomen warnen angesichts der rasanten Ausbreitung des Coronavirus vor zu viel Optimismus. "Vielleicht ist die heutige Zahl auch nur der Blick in den Rückspiegel und verrät uns nicht allzu viel über die nahen Konjunkturaussichten", so etwa Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg.

Besonders unter Druck stehen zum Wochenbeginn Währungen von Ländern mit starker Rohölförderung - so etwa der russische Rubel und die norwegische Krone. Marktteilnehmer nennen die deutlich fallenden Erdölpreise als Grund für die Kursabschläge. Am Ölmarkt sorgt die Viruskrise zu Wochenbeginn für deutlich fallende Preise.

Zu anderen wichtigen Währungen legt die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83833 (0,83510) britische Pfund und 120,52 (120,96) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1'675 Dollar gehandelt. Das waren etwa 32 Dollar mehr als am Vortag.

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