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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Gesenkte Jahresziele von Henkel haben am Dienstag die jüngste Erholung des Aktienkurses jäh beendet. Mit einem Verlust von 5,48 Prozent fanden sich die Papiere am Ende des Dax wieder. Damit sind die Kursgewinne seit Anfang Juli wieder Makulatur.

Der Konsumgüterkonzern wird für das laufende Geschäftsjahr pessimistischer. Denn die erhoffte Besserung der Geschäfte im zweiten Quartal blieb aus. Das Unternehmen erwartet nun - anders als zunächst angekündigt - keine Belebung der industriellen Nachfrage mehr. Enttäuschend verlief vor allem das Geschäft mit Haar- und Hautpflege.

"Ein weiteres schwaches Quartal", lautete das kurze Fazit des Analysten Martin Deboo vom Investmenthaus Jefferies. Im Klebstoffgeschäft habe der Umsatz enttäuscht, wenngleich die Profitabilität die Erwartungen "locker" geschlagen habe. Anders das Segment Haar- und Hautpflege, in dem die bereinigte operative Marge (Ebit) mit 12,2 Prozent die Konsensprognose von 15,6 Prozent deutlich verfehlt habe.

"Keine Überraschung" nannte Virginie Roumage vom französischen Investmenthaus Bryan Garnier indes das reduzierte Ziel für den Umsatz in diesem Jahr. Sie habe die Kunden ihres Hauses bereits Ende Juni vor diesem Schritt von Henkel gewarnt. Alle Sparten hätten dazu beigetragen, dass Henkel die Erwartungen für das zweite Quartal verfehlt. In der Klebstoffsparte habe vor allem die schwache Nachfrage aus der Autobranche belastet.

Anleger waren zuletzt wieder etwas zuversichtlicher geworden. Anfang Juni war der Kurs mit 80,70 Euro auf den niedrigsten Stand seit November 2014 gefallen. Seitdem hatte er sich wieder um 14 Prozent erholt.

Dem Gesamtmarkt lief die Henkel-Aktie seit Jahresbeginn jedoch weit hinterher. Das wertet Analystin Celine Pannuti von JPMorgan als Beleg dafür, "dass man am Markt schon Sorgen um das erreichen der Jahresziele hatte"./bek/kro/mis