(neu: Analystenkommentar und Kursentwicklung)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf ein Erreichen der Jahresziele der RTL Group haben am Mittwoch an der Börse für Erleichterung gesorgt. Nach einem laut Analysten starken zweiten Quartal schnellte die Aktie im frühen Handel um fast 10 Prozent auf 68,20 Euro nach oben. Allerdings bröckelten die Gewinne im Verlauf des Handels wieder ab, am Ende stand ein Plus von gut 2 Prozent zu Buche.

Profitiert hatte der Medienkonzern vor allem von der Rückkehr der Show "American Idol", die von der Tochter FremantleMedia produziert wird. Damit konnte RTL ein schwaches TV-Geschäft in Deutschland mehr als ausgleichen. Konzernweit war der Umsatz um 3,6 Prozent auf 1,63 Milliarden Euro gestiegen. Der operative Gewinn (Ebitda) hatte um knapp fünf Prozent auf 379 Millionen Euro zugelegt. RTL bekräftigte zudem, dass der Umsatz in diesem Jahr um 2,5 bis 3 Prozent steigen soll.

Mit den Quartalszahlen sei das Unternehmen auf einem guten Weg, seine Jahresziele zu erreichen, glaubt Analyst Mark Josefson von der Equinet Bank. Ein ausgewogenes Portfolio der Gruppe habe ein schwächeres Anzeigengeschäft kompensiert.

Lisa Yang von Goldman Sachs wies darauf hin, dass der operative Gewinn (Ebita) um 7 Prozent über der Konsensschätzung liege und sogar um 11 Prozent über ihrer Annahme. Hierzu habe auch das Standbein in den Niederlanden beigetragen, wo sich die Werbeeinnahmen und die digitalen Aktivitäten gut entwickelt hätten. Auch beim französischen TV-Sender M6, an dem RTL mit knapp 50 Prozent beteiligt ist, seien die Geschäfte zuletzt gut gelaufen.

Der Medienkonzern habe die Ertragsrückgänge in den ersten drei Monaten des Jahres mehr als kompensieren können, schrieb Analyst Holger Fechner von der NordLB. Das Unternehmen biete Anlegern zudem solide Dividendenaussichten. Dagegen blieben die Wachstumsperspektiven in den europäischen TV-Werbemärkten begrenzt.

Mitte Mai war der RTL-Kurs von knapp 72 auf unter 66 Euro eingebrochen. Nach schwachen Zahlen zum ersten Quartal hatten Anleger das Erreichen der Jahresziele in Frage gestellt und die Papiere verkauft. Ende Juni hatte dann eine belastende Studie der Investmentbank Morgan Stanley den Kurs auf unter 58 Euro und damit auf ein Fünfjahrestief gedrückt. Von diesem Tiefstand hat sich die Aktie um rund 10 Prozent erholt./bek/he