MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die "Süddeutsche Zeitung" zu 50 Jahre Moskauer Vertrag:

"Es stimmt, dass kaum eine der großen Krisen ohne Russland gelöst oder auch nur entschärft werden kann. Allerdings ist dem so, weil Russland, mal offen, mal verdeckt, militärische Partei in diesen Krisen ist. Das gilt in der Ukraine, in Syrien und auch in Libyen. Alle diese Beispiele - und auch die Reise von Maas unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie - zeigen, wie haltlos der Vorwurf ist, mit Russland werde nicht geredet. Hinter dem Ruf nach Dialog verbirgt sich häufig der naive oder auch zynische Wunsch, Putin des lieben Friedens willen freie Hand zu lassen. Das gilt auch für die Forderung, ausgerechnet jene Sanktionen fallenzulassen, die beitragen, in der Ukraine noch Schlimmeres zu verhüten. Der Moskauer Vertrag, dessen Original Maas jetzt betrachtet hat, bleibt ein wichtiges historisches Dokument. Kopieren lässt es sich 2020 nicht."/yyzz/DP/fba