(neu: Aktienkurs, Analysten und mehr Details)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Eine Gewinnwarnung hat die bereits seit Monaten unter Druck stehenden Aktien von Washtec am Montag weiter zurückgeworfen. Die Papiere des Herstellers von Autowaschanlagen waren im frühen Handel zwischenzeitlich um fast 17 Prozent und damit auf das Niveau von Dezember 2016 abgerutscht.

Zuletzt jedoch stiegen wieder erste Schnäppchenjäger ein, so dass sich die Verluste etwas reduzierten und noch ein Minus von rund 13 Prozent zu Buche stand. Damit waren die Anteilsscheine aber immer noch das klare Schlusslicht im wenig bewegten Index der Nebenwerte SDax.

Washtec erwartet für das laufende Jahr kein deutliches Wachstum mehr bei Umsatz und Gewinn vor Zinsen und Steuern. Der Grund liegt im weiter schwachen Geschäft mit Großkunden. Hier erwartet Washtec, anders als zuvor, keine Besserung.

Ein Börsianer sprach von einer harschen Gewinnwarnung. Zudem seien die vorläufigen Geschäftszahlen für das erste Halbjahr sehr enttäuschend ausgefallen.

Das Urteil von Analysten fällt derweil weniger hart aus. So schrieb der Experte Eggert Kuls von Warburg Research nach einem Gespräch mit dem Washtec-Management, dass die Gewinnwarnung wohl vor allem mit verzögerten Auftragseingängen von Seiten einiger Großkunden zusammenhänge. Wichtige Kunden würden aber schon im zweiten Halbjahr wieder mehr Autowaschanlagen bestellen und zudem dürfte das Unternehmen seine Kosten besser in den Griff bekommen. Damit sollten die Geschäftszahlen im nächsten Jahr deutlich besser ausfallen.

Analyst Aliaksandr Halitsa von der Privatbank Hauck & Aufhäuser hob ebenfalls hervor, dass sich wichtige Kunden zuletzt wohl nur mit endgültigen Projektgenehmigungen zurückgehalten hätten, was nur vorübergehend sein sollte. Der Kursrückschlag sollte deshalb lediglich temporär sein und eröffne eine gute Einstiegsmöglichkeit bei den Aktien.

Die Washtec-Aktien hatten Anfang 2015 nach einem jahrelangen Schattendasein eine regelrechte Rally gestartet, die sie bis August 2018 in Kursregionen knapp unter 84 Euro führte. Dann jedoch setzte eine Talfahrt ein, die nur Anfang des Jahres mit einer leichten Erholung bis auf gut 74 Euro unterbrochen wurde./la/eas/jha/

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