NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Donnerstag die Erholung vom Vortag nicht weiter fortsetzen können. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 62,74 US-Dollar. Das waren 74 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 87 Cent auf 53,76 Dollar.

Marktbeobachter begründeten den Preisrückgang unter anderem mit Aussagen des führenden Opec-Landes Saudi-Arabien zur Fördermenge. Nach Angaben von Energieminister Khalid Al-Falih soll die Produktion im Oktober um die 10,7 Millionen Barrel pro Tag gelegen haben, im November soll dieses Volumen noch übertroffen worden sein. Unter Experten gilt dies als Hinweis auf ein Rekordhoch der saudischen Ölproduktion.

Der Rückgang der Ölpreise erfolgte nach einem unerwartet starken Anstieg der Ölreserven in den USA. Am Vortag hatte die US-Regierung gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 4,9 Millionen auf 446,9 Millionen Barrel gestiegen waren. Analysten hatten nur einen Zuwachs von 3,4 Millionen Barrel erwartet. Es war der neunte wöchentliche Anstieg in Folge.

Der überraschend kräftige Anstieg der amerikanischen Ölreserven habe für erneuten Abgabedruck gesorgt, hiess es in einer Analyse der Commerzbank. "Die Bären haben den Ölmarkt weiterhin fest im Griff", schrieben die Rohstoffexperten. "Ein Ende des Abwärtstrends scheint vorerst nicht in Sicht."/jkr/elm/he