HANNOVER (dpa-AFX) - Deutschland bleibt nach Einschätzung der Norddeutschen Landesbank (NordLB) 2016 der wichtigste Treiber für das Wirtschaftswachstum in Europa. Bei anhaltendem Aufschwung erwartet die Bank eine Steigerung der Wirtschaftsleistung von 2,0 Prozent für die Bundesrepublik und 1,5 Prozent für den Euroraum. Für 2015 bezifferte das Institut das Plus rückblickend auf 1,8 Prozent.

Zentrale Faktoren dürften auch in diesem Jahr der private Konsum, der niedrige Ölpreis und der relativ schwache Euro sein, betonte die NordLB in ihrer am Mittwoch in Hannover vorgelegten Konjunkturstudie. "Das ist ein sehr robustes Wachstum", sagte Chefökonom Torsten Windels. "Zugleich schreitet die Erholung in Europa voran."

In ihrer Prognose geht die Bank von einem leichten Anstieg der deutschen Inflationsrate im Jahr 2016 auf 1,0 Prozent aus. Dies wird vor allem mit einem erwarteten leichten Anstieg des Ölpreises auf 55 Dollar je Barrel (159 Liter) bei der Nordseeöl-Sorte Brent bis zum Jahresende begründet. Ein Ende der Niedrigzinspolitik im Euro-Währungsraum sieht die NordLB weder in 2016 noch in 2017.

Zu erwartende weitere Zinserhöhungen in den USA dürften nur begrenzte Auswirkungen auf den Wechselkurs zwischen Euro und Dollar haben, so die NordLB, die den USA ein 2,6-prozentiges Wachstum vorhersagt. Die Turbulenzen an Chinas Aktienmärkten solle man derweil nicht überbewerten: Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft habe zwar an Dynamik verloren, verzeichne aber einen Rückgang auf Normalniveau./rek/DP/tos