Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie dürfte im November nach kräftigen Anstiegen in den Vormonaten leicht gesunken sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass die Bestellungen gegenüber Oktober um 0,2 Prozent zurückgegangen sind. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht die Daten am Donnerstag um 8.00 Uhr, zeitgleich mit denen zum Umsatz im verarbeitenden Gewerbe.

Die Erholung der deutschen Industrie war zuletzt maßgeblich von der Auslandsnachfrage getrieben, wobei die Nachfrage nach Autos eine große Rolle spielte. Aber auch insgesamt haben die Bestellungen inzwischen ein Niveau erreicht, dass es zuletzt Anfang 2019 gab. Gleiches gilt für die Auftragsbestände.

Insofern wäre es nicht tragisch, wenn die Auftragseingänge nach sechs Monaten mit Anstiegen ein wenig fallen würden. Die Commerzbank geht angesichts der bereits bekannten Auftragszahlen der Automobilindustrie davon aus, dass das Minus sogar kräftig (2,5 Prozent) ausgefallen ist.

Auswirkungen für die Produktion dürfte dieser Rückgang aber kaum haben, da diese im Vergleich zu den Bestellungen bis Oktober noch spürbar unter dem Vorkrisenniveau lag. So erwarten Volkswirte für die am Freitag anstehenden Produktionszahlen einen Anstieg von 0,4 Prozent. Die ebenfalls am Donnerstag anstehenden Umsatzzahlen für das verarbeitenden Gewerbe dürften die Erwartungen hinsichtlich der Produktion aber noch entscheidend beeinflussen.

Und da scheint durchaus etwas Optimismus angebracht. Destatis meldete vor Weihnachten einen Anstieg ihres Frühindikators für den Umsatz in der gewerblichen Wirtschaft im November um 1,3 Prozent. Und der stärkere Teil der Wirtschaft war bis zuletzt die Industrie.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 05, 2021 09:00 ET (14:00 GMT)