PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben ihre von Pandemie- und Inflationssorgen ausgelöste Verlustserie am Donnerstag zunächst beendet und fester geschlossen. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann letztlich 0,40 Prozent auf 4293,24 Punkte. In Paris legte der Cac 40 um 0,48 Prozent auf 7075,87 Punkte zu. Der FTSE 100 in London verbuchte ein Plus von 0,33 Prozent auf 7310,37 Punkte.

Die Anleger in Europa ließen sich von der sich weiter verschlechternden Corna-Lage auf dem Kontinent zumindest an diesem Donnerstag nicht beeindrucken. Den hiesigen Börsen fehlten allerdings Impulse von den US-Handelsplätzen, die wegen des "Thanksgiving"-Feiertags geschlossen blieben, weshalb sich viele Investoren dort bereits in einem verlängerten Wochenende befinden.

Unter den europäischen Stoxx-600-Branchen waren die Versorger am vorletzten Handelstag der Woche vorne mit plus 1,8 Prozent. Enel legten nach ihrem Vortagesgewinn um weitere 1,5 Prozent aus. Die Italiener hatten am Dienstag Milliardeninvestitionen in Alternative Energien angekündigt. RWE-Aktien stiegen um 6,8 Prozent. Hier kamen die Klima-Pläne der deutschen Ampel-Koalition gut an.

Auch Technologiewerte waren gefragt, nachdem sich am US-Aktienmarkt zur Wochenmitte jene ebenfalls ein Stück weit von ihrem jüngsten Rückschlag erholt hatten. Im EuroStoxx lagen die Anteile des Zahlungsabwicklers Adyen vorne mit plus 4,0 Prozent.

Erneut schwach mit minus 1,2 Prozent präsentierte sich der Reise- und Freizeitsektor. Die neue Corona-Welle hält die Anleger hier zurück. Hotel-Aktien verbuchten allerdings gegen den Trend teils klare Gewinne, etwa Intercontinental Hotels mit plus 2,8 Prozent. Die Investmentbank Jefferies hatte die Titel hochgestuft. Analyst James Wheatcroft favorisiert den Hotel-Sektor mit Blick auf 2022.

Unter den Einzelwerten standen die Papiere von Remy Cointreau im Anlegerfokus. Sie kletterten auf ein Rekordhoch und verbuchten ein Plus von mehr als 13 Prozent. Der französische Spirituosenkonzern hatte unerwartet positive Zahlen für das erste Geschäftshalbjahr vorgelegt. Die Analysten der Citigroup bezeichneten die Kennziffern als "wirklich außergewöhnlich".

Die Valneva-Aktien sprangen auf höchsten Stand seit Ende August. Letztlich gewannen sie 6,8 Prozent. Valneva profitiert von der Nachfrage nach Impfstoffen gegen Covid-19./edh/he