Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt stemmt sich zur Wochenmitte gegen die insgesamt etwas schwächeren Vorgaben aus Übersee und verbucht leichte Gewinne im frühen Handel. Rückschläge bei der Suche nach einem Impfstoff hatten die Stimmung am Dienstag belastet. Nach Johnson & Johnson hat auch Eli Lilly ein laufendes Forschungsprogramm wegen Sicherheitsbedenken unterbrochen.

Mit diesen Rücksetzern erhalte die Hoffnung auf einen schon bald verfügbaren Impfstoff einen Dämpfer, heisst es von Händlerseite. Gerade vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen war diese Hoffnung zuletzt eine der treibenden Kräfte gewesen. Auch sonst sei die Nachrichtenlage an sich alles andere als ermutigend. In den USA setze sich das Ping-Pong-Spiel um ein neues Konjunkturpaket zwischen Republikanern und Demokraten fort. "Es glaubt kaum jemand noch daran, dass es noch vor der US-Präsidentschaftswahl zu einem Deal kommt." Dass der Markt dennoch leicht nach oben tendiert, wird mit einer Gegenbewegung erklärt.

Der SMI gewinnt gegen 09.20 Uhr 0,31 Prozent hinzu auf 10'368,15 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,31 Prozent auf 1'591,44 Zähler und der breite SPI um 0,30 Prozent auf 12'950,72 Zähler. Im SLI stehen 22 Gewinnern sechs Verlierer gegenüber. Zwei Titel (Swiss Life und Roche) sind unverändert.

Die Gewinnerliste wird von Temenos-Aktien und Alcon (beide +1,2%) angeführt. Temenos hatten bereits am Vortag über weite Strecken zu den grössten Gewinnern gezählt. Der Augenheilkunde-Spezialist Alcon wiederum profitiert von einem positiven UBS-Kommentar, in dem die Experten auf eine starke Erholung im dritten Quartal spekulieren.

Dem stehen Verluste von 0,7 Prozent bei AMS gegenüber. Das neue iPhone von Apple überzeuge nicht wirklich, meinte ein Händler. AMS gilt als einer der Zulieferer des US-Konzerns. Auch in Asien waren die Zulieferer teilweise leicht zurückgekommen.

Auch die Versicherer hinken dem Markt hinterher. Dabei geben Zurich und Swiss Re jeweils um 0,3 Prozent nach, während Swiss Life unverändert sind.

In den hinteren Reihen fallen Bossard nach Zahlen um 3,0 Prozent zurück. Polyphor springen um 7,8 Prozent an, nachdem sich das Biotech Zuschüsse gesichert hat.

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