Neuenburg (awp) - In der Schweiz sind die Umsätze mit ausländischen Gästen im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Und auch Schweizerinnen und Schweizer haben für Reisen ins Ausland mehr Geld ausgegeben. In beiden Fällen wurden die bisherigen Rekorde aus der Vor-Corona-Zeit übertroffen.

Gäste in der Schweiz sorgten im Jahr 2023 für Einnahmen in Höhe von 18,4 Milliarden Franken, wie die am Freitag publizierte Fremdenverkehrsbilanz des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt. Das entspricht einem Anstieg von 12 Prozent. Die Schweizer Wohnbevölkerung wiederum gab 20,2 Milliarden Franken für Auslandsreisen aus. Auch diese Zahl nahm um 12 Prozent zu.

Damit sind sowohl die Tourismusausgaben in der Schweiz als auch jene von Schweizern im Ausland auf neue Rekorde geklettert. Die bisherigen Bestwerte lagen bei 18,0 Milliarden Franken beziehungsweise bei 18,8 Milliarden.

Der Saldo der Fremdenverkehrsbilanz belief sich im letzten Jahr gemäss ersten BFS-Schätzungen auf -1,8 Milliarden Franken. Im Vorjahr lag das Minus bei 1,7 Milliarden. Damit liessen Schweizer erneut deutlich mehr Geld für Auslandsreisen liegen als das ausländische Gäste in der Schweiz taten.

Mehr ausländische Gäste

Im Jahr 2023 sei die Zahl der ausländischen Gäste in der Schweiz weiter angewachsen, hielt das BFS fest. Dabei hätten sie mehr Logiernächte generiert, vor allem in Hotels höherer Preiskategorien. Das zeige sich auch in den gestiegenen Einnahmen aus Übernachtungen in Hotellerie- und Parahotelleriebetrieben sowie eigenen Ferienunterkünften.

Zudem beobachtete das BFS auch in den Spital- und Studienaufenthalten Zunahmen. Letztere stiegen aufgrund der höheren Anzahl Hochschulanmeldungen von im Ausland wohnhaften Personen. Die Einnahmen aus Reisen mit Übernachtungen erhöhten sich um 19 Prozent.

Einen Rückgang verzeichneten laut den Angaben hingegen die Einnahmen aus Reisen ohne Übernachtungen (-3,8 Prozent). Während sich die Konsumausgaben aus dem Tages- und Transitverkehr um 13 Prozent verringerten, nahmen jene der ausländischen Personen mit Grenzgänger- oder Kurzaufenthaltsstatus erneut zu (+5,4 Prozent).

Ausgabefreudige Schweizer Touristen

Reisefreudig präsentierte sich im letzten Jahr auch die Schweizer Bevölkerung. Ihre Ausgaben auf Reisen mit Übernachtungen legten laut dem BFS um knapp 17 Prozent zu. Dabei gaben Schweizerinnen und Schweizer 15,1 Milliarden Franken für Reisen ins Ausland mit Übernachtungen aus. Das entsprach rund drei Viertel der gesamten Ausgaben in der Fremdenverkehrsbilanz.

Der Einkaufstourismus blieb derweil stabil. Im Jahr 2023 beliefen sich die Ausgaben für Reisen ohne Übernachtungen auf 5,1 Milliarden Franken.

mk/ra