Für die Rohstoffpreise geht es derzeit rasant bergab. Foto: Mima / pixelio.de

Rohstoffe sind derzeit günstiger als zu Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise. Dies signalisiert der HWWI-Rohstoffpreisindex, der im Dezember weitere 11,6 Prozent einbüßte und damit zum Jahresabschluss auf den niedrigsten Stand seit Juli 2004 gefallen ist. Vor allem die Energierohstoffe sorgten dafür, dass der Gesamtindex seine Talfahrt ungebremst fortsetzte. Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut sprach deshalb von 'einem beispiellosen Krisenjahr für den Rohstoffsektor': Verglichen mit dem Jahresdurchschnitt von 2014 ist der HWWI-Rohstoffpreisindex im abgelaufenen Jahr auf Dollarbasis um 41,5 Prozent eingebrochen, in Euro betrug das Minus immerhin noch fast 30 Prozent. Laut HWWI war dies der stärkste Jahresverlust seit Beginn der eigenen Aufzeichnungen im Jahr 1960.

Insbesondere der Ölmarkt setzte die Indizes auch im Dezember noch unter Druck. Im Vergleich zum Vormonat fiel der Index für Energierohstoffe in Dollar bemessen um 15,0 Prozent. Den Grund dafür sehen die HWWI-Experten vornehmlich in dem Anfang Dezember abgehaltenen Sitzung der OPEC in Wien, bei der die Mitgliedsstaaten keine Produktionskürzungen beschlossen hatten, obwohl diese von manchen Mitgliedern gefordert wurden. Hinzu gekommen seien Anzeichen einer baldigen Rückkehr des Iran an den internationalen Ölmarkt und damit einer potentiell weiteren Verstärkung des weltweiten Überangebots.

Aber auch Energie herausgerechnet, musste der Index ein kleines Minus von 1,1 Prozent hinnehmen. Industrierohstoffe wurden im Dezember auf Dollarbasis um 1,4 Prozent billiger und erreichten so ihr niedrigstes Niveau seit März 2009. Maßgeblich dafür waren laut HWWI erneut Preisschwächen bei NE-Metallen sowie Eisenerz und Stahlschrott, die weiterhin mit der Marktsituation begründet wurden. Angesichts der trüben Aussichten in China habe sich ein gewaltiger Angebotsüberhang gebildet, nachdem im Vertrauen auf das Wachstum viele neue Förderprojekte initiiert und Minen eröffnet wurden. Nur wenig Bewegung war an den Märkten für Nahrungs- und Genussmittel zu beobachten, deren Index im Dezember um 0,5 Prozent nachgab.

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