STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Auslandsmarktbericht der Börse Stuttgart

IBM mit schwachen Zahlen - Nikkei und Russland erneut deutlich schwächer - Ahold überrascht positiv

In dieser Woche ging es am Aktienmarkt in den USA weiterhin deutlich nach unten. Die Vorboten für den Handel am Donnerstag deuten nach den Ausführungen des EZB Vorsitzenden Draghi zumindest auf eine kurzzeitige Erholung. Die Berichtssaison über das vergangene Quartal ist voll im Gange. Am Dienstag nach Beendigung des Handels kamen IBM (WKN: 851399) und Netflix (WKN: 552484) mit den neusten Zahlen. IBM konnte nicht mit dem Abschluss des letzten Quartals glänzen und der Ausblick nahm jegliche Hoffnung auf eine baldige Besserung. Selbst langjährige Aktionäre trennten sich von den IBM Aktien und markierten dadurch neue Jahrestiefststände. Auf dem momentanen Niveau befand sich der Wert im Jahr 2011. Auch beim Video-Streamingdienst Netflix fanden die Marktteilnehmer im Zahlenwerk ein Haar in der Suppe. Zwar konnte mehr Umsatz generiert und mehr verdient werden, jedoch die Zahl der Neukunden erfüllte die Erwartungen des Marktes nicht. Nach erheblichen Kursschwankungen von über 13 Dollar schloss die Aktie nahezu unverändert.

Seit Jahresanfang hat das Öl der Nordseesorte Brent knapp 27 Prozent an Wert verloren und notiert aktuell bei 27,50 Dollar pro Barrel (159 Liter). Doch der US amerikanische Starinvestor Warren Buffett sieht wohl einen Silberstreif am Horizont und erhöht über seine Holding Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) seine Beteiligung beim Erdölraffinerie Betreiber Phillips 66 (WKN: A1JWQU). Laut der US amerikanischen Börsenaufsicht SEC erhöht der Value Investor seinen Portfolio Anteil um 1,6 Millionen Aktien und kontrolliert somit einen Anteil von 12,9 Prozent. Das Mineralölunternehmen ist weltweit an 15 Erdölraffinerien beteiligt und betreibt ca. 20.000 Tankstellen, allein 595 Tankstellen der Marke JET in Deutschland. Seit Jahresanfang hat der Ölkonzern Phillips 66 ca. vier Prozent an Wert verloren und somit deutlich weniger als der Ölpreis selbst. Die Aktie notiert gegenwärtig bei 70 Euro.

Auch in dieser Woche kommt der japanische Aktienmarkt kräftig unter die Räder. Der Nikkei 225 verliert 1.223 Zähler und schließt bei 16.017 Punkten. Seit Jahresanfang hat der japanische Leitindex knapp 16 Prozent an Wert verloren und somit ist die Börse in Tokyo von den großen Weltbörsen, die mit der schlechtesten Performance. Softbank Corp. (WKN: 891624) hat in diesem Jahr sogar schon knapp 24 Prozent an Wert eingebüßt und ist einer der schlechtesten Werte im Nikkei 225. Die Investoren schauen zunehmend unwillig auf die Beteiligung von Softbank an der amerikanischen Telefongesellschaft Sprint Corp. (WKN: A1W1XE), die in 2016 schon über 32 Prozent im Minus liegt. Damit hat Softbank erhebliche bis jetzt unrealisierte Verluste in seinem Beteiligungsportfolio. Der starke Yen ist auch eine Belastung für den Aktienmarkt und mit einem Kurs von unter 117 zum Dollar mussten auch Exportwerte, wie Sony Corp. (WKN: 853687) oder Toyota Motor (WKN: 853510) kräftig Federn lassen. Momentan gibt es fast einen Käuferstreik an der Börse in Tokyo und somit können auch kleinere Volumina auf der Verkaufsseite einen stärkeren Kursrückgang bewirken.

Wenig beruhigende News kamen vom Öl-Schwergewicht Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S). Das Unternehmen gab bekannt, dass der Gewinn für das vergangene Quartal vermutlich 50 Prozent niedriger ausfällt als im Vorjahresquartal. Außerdem werden am 27. Januar die Royal Dutch Shell Aktionäre über die 47 Milliarden Dollar teure Übernahme von BG Group (WKN: 931283) abstimmen. Die Übernahme wird von einigen Aktionären kritisch beurteilt, da die Öl- und Gaspreispreise weiterhin unter Preisdruck stehen. Die Aktien von Royal Dutch Shell verloren in den vergangenen Tagen zehn Prozent an Wert.

Die Geschäftszahlen für das 4. Quartal 2015 des niederländischen Supermark-Betreibers AHOLD (WKN: A1XFZD), haben am Donnerstag die Börse angenehm überrascht. Der Umsatz betrug 9,79 Milliarden Euro, dies entspricht einer Steigerung von gut 20 Prozent. Von den Analysten wurden 9,25 Milliarden Euro erwartet. Vor allem in den USA, hier werden gut 2/3 der Umsätze generiert, konnte die Steigerung erwirtschaftet werden. Nach Aussagen des Unternehmens konnten sowohl Marktanteile, als auch die Margen, gesteigert werden. Die in diesem Jahr angestrebte Übernahme des belgischen Rivalen Delhaize (WKN: 853151) soll nach erfolgtem Abschluss, vor allem die Position des Unternehmens gegen die Konkurrenz als auch einer Steigerung der Marktmacht bei Preisverhandlungen mit Lieferanten dienen. Die AHOLD Aktie notierte am Donnerstagmittag in Amsterdam mit 19,10 Euro, dies entspricht einem Anstieg von gut vier Prozent.

Die Talfahrt am russischen Aktienmarkt setzte sich in der Berichtswoche unvermindert fort. Um elf Prozent auf 615 Punkte brach der Leitindex der Moskauer Börse RTS im Wochenverlauf ein. Als Belastungsfaktor wurden der schwache Ölpreis sowie der Verfall des russischen Rubels ausgemacht. Die russische Währung verlor seit Jahresbeginn fast 20 Prozent an Wert. Aktien von Gazprom (WKN: 903276) ermäßigten sich seit letzten Freitag von 3,07 auf aktuell 2,70 Euro.

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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH

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