Berlin (Reuters) - Die CDU-Spitze hat ein Parteiausschlussverfahren gegen den Kölner CDU-Politiker Max Otte eingeleitet.

Das entschied der amtierende CDU-Bundesvorstand in einer digitalen Sitzung am Dienstagabend. Otte habe mit einer Kandidatur für die AfD für das Amt des Bundespräsidenten auch gegen Parteitagsbeschlüsse der CDU verstoßen. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, teilte der noch amtierende CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak mit. Zugeschaltet waren auch der Vorsitzende des Kreisverbandes Köln und der NRW-Landesverband der CDU.

Ziemiak und sein designierter Nachfolger Mario Czaja hatten Otte vorgeworfen, gegen Regularien der CDU und die Loyalität zu der Partei verletzt zu haben. Ziemiak warf Otte vor, dass er die Werte der CDU verletze, wenn er überhaupt erwäge, für die AfD anzutreten. Wer dies tue, "hat in unserer Partei nichts zu suchen".

Parteiausschlussverfahren gelten in vielen Parteien als schwierig. In der CDU wird dies seit längerem auch im Fall des früheren Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maaßen diskutiert. Otte ist auch Vorsitzender der konservativen Gruppierung Werteunion.