Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Bundeswehr stellt 4.000 zusätzliche Soldaten für Corona-Hilfe bereit 

Die Bundeswehr stellt weitere 4.000 Soldatinnen und Soldaten zur Unterstützung von Gesundheitsämtern, Krankenhäusern und Impfzentren in der Corona-Pandemie ab. Wie die Streitkräftebasis am Mittwoch mitteilte, wird das verfügbare Kontingent angesichts der "volatilen Lage" in der vierten Corona-Welle damit bis kommende Woche auf 12.000 Kräfte aufgestockt. Derzeit ist die Bundeswehr den Angaben zufolge mit 5.900 Soldatinnen und Soldaten in 14 Bundesländern vor Ort. Demnach tun 2.400 Einsatzkräfte in Gesundheitsämtern Dienst, 700 in Krankenhäusern und 840 in Impfzentren. Schwerpunkte seien Bayern (1700), Sachsen (480) und Nordrhein-Westfalen (570).


Portugal und Dänemark verschärfen wegen Omikron-Variante erneut Corona-Maßnahmen 

Angesichts der Verbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus haben weitere Länder ihre Corona-Maßnahmen verschärft. Portugal, das Land mit der höchsten Impfquote in Europa, verhängte erneut eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen und die 2G-Regel für Gaststätten und Sporthallen. Künftig müssen Reisende einen negativen Corona-Test oder einen Nachweis über ihre Genesung vorlegen, wenn sie nach Portugal einreisen. Eine Impf-Bescheinigung reicht nicht mehr aus. Dänemark beschloss angesichts eines Höchststands der Neuinfektionen verpflichtende Corona-Tests für Reisende aus Dubai und Doha.


USA wollen Coronatest-Vorgaben für Einreisen wegen Omikron verschärfen 

Die USA wollen angesichts der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante die Coronatest-Vorgaben für Einreisende verschärfen. Geimpfte Ausländer werden künftig einen höchstens einen Tag alten negativen Coronatest vorweisen müssen, bevor sie ein Flugzeug in die USA besteigen dürfen, wie eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch erklärte. US-Präsident Joe Biden könnte die Maßnahme am Donnerstag bei einer geplanten Rede zur Corona-Pandemie offiziell verkünden. Bislang können geimpfte Ausländer einen bis zu drei Tage alten negativen Corona-PCR- oder -Antigen-Test vorlegen, wenn sie in die USA einreisen wollen. Bei ungeimpften US-Bürgern und ungeimpften Menschen mit einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung darf der Test bereits jetzt höchstens einen Tag alt sein. Nicht geimpfte Ausländer dürfen - bis auf wenige Ausnahmen - nicht in die USA einreisen.


WHO-Chef warnt vor Kombination aus niedrigen Impfquote und geringer Testrate 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor der gefährlichen Kombination einer niedrigen Impfquote und geringen Testraten gewarnt. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sprach am Mittwoch vor Journalisten in Genf von einer "toxischen Mischung" weltweit. Diese sei "ein Nährboden für die Vermehrung von Varianten". Er rief die Länder auf, ihre Gesundheitsmaßnahmen zu optimieren, um die Ausbreitung des Virus besser zu kontrollieren.


Airlines sollen vorerst keine Flugbuchungen nach Japan mehr annehmen 

Angesichts der neuen Coronavirus-Variante Omikron sollen Fluggesellschaften nach dem Willen der japanischen Regierung vorerst keine Buchungen mehr in das ostasiatische Land annehmen. "Wir haben die Airlines aufgefordert, keine Buchungen mehr für ankommende Flüge anzunehmen", teilte ein Vertreter des Verkehrsministeriums in Tokio der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Maßnahme gelte ab sofort und sei zunächst auf einen Monat begrenzt. Bereits bestehende Buchungen seien nicht betroffen. Südafrika hatte am vergangenen Donnerstag die Entdeckung von Omikron bekannt gegeben. Viele Länder - auch Japan - haben deshalb einen Einreisestopp für Passagiere aus Ländern des südlichen Afrikas verhängt.


Von der Leyen für Prüfung von allgemeiner Impfpflicht in der EU 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich dafür ausgesprochen, eine allgemeine Corona-Impfpflicht in der Europäischen Union zu prüfen. "Wir sollten möglicherweise über eine verpflichtende Impfung in der EU nachdenken", sagte von der Leyen in Brüssel. Sie begründete dies mit der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante und der Tatsache, dass ein Drittel der EU-Bürger bisher nicht gegen das Coronavirus geimpft ist.


Saudi-Arabien meldet ersten Omikron-Fall in der Golfregion 

Die neue Coronavirus-Variante Omikron ist nun auch erstmals in der Golfregion registriert worden. Das Gesundheitsministerium von Saudi-Arabien teilte mit, dass eine Infektion bei einem von einem Nordafrika-Aufenthalt zurückgekehrten Einwohner des Landes festgestellt worden sei. "Er wurde isoliert, auch alle seine Kontaktpersonen wurden isoliert", sagte ein Ministeriumssprecher der staatlichen Nachrichtenagentur SPA. Die Ansteckung ist der erste gemeldete Omikron-Fall in der Region rings um den Persischen Golf. Südafrika hatte am vergangenen Donnerstag die Entdeckung der Virusvariante bekannt gegeben. Seitdem tritt es in immer mehr Ländern der Welt auf, unter anderem wurde es bereits in Deutschland nachgewiesen.


2G-Regelungen sind laut Handelsverband HDE verfassungswidrig 

Der deutsche Einzelhandel hält 2G-Regeln, nach denen nur geimpfte und genesene Personen Zugang zu einem Großteil der Geschäfte haben, für verfassungswidrig. Der Handelsverband Deutschland (HDE) verwies auf ein von ihm in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten der Rechtsanwaltkanzlei Noerr. Dieses komme zu dem Ergebnis, dass 2G-Einschränkungen für den Einzelhandel unter den derzeitigen Voraussetzungen rechtswidrig seien. Der HDE appelliert daher an die Politik, die entsprechenden 2G-Regelungen wieder zurückzunehmen oder gar nicht erst einzuführen. Ansonsten drohe dem Einzelhandel ein massiver Umsatzeinbruch von bis zu 50 Prozent und vielen Händlern der Bankrott.


Gesundheitsexperte Dahmen: Brauchen Impfquote von 90 Prozent 

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen fordert deutliche Anstrengungen, um die Impfquote zügig und spürbar zu erhöhen. "Es ist durch die neue Mutationsvarianten Delta oder Omikron deutlich, dass wir eine Impfquote von über 90 Prozent brauchen", sagte der Bundestagsabgeordnete beim Fernsehsender Phoenix. Daher sei auch eine Impfpflicht nötig. Nach einem ersten Schritt einer "Einrichtungsbezogene Impfpflicht" sei es entscheidend, in einem nächsten Schritt, "mit der allgemeinen Impfpflicht, aber auch mit Aufklärungsarbeit und mit Ausweitung der Impfangebote dafür zu sorgen, dass wir möglichst viele Menschen überzeugen und zum Impfen bewegen", so der Arzt und Gesundheitspolitiker. Dies sei der "Weg aus der Pandemie", nur so könne es gelingen, aus den "ständig neuen Wellen" herauszukommen.


Intensivmediziner fordern sofortige Kontaktbeschränkungen 

Deutschlands Intensivmediziner fordern von der Politik sofortige bundeseinheitliche Maßnahmen zur größtmöglichen Kontaktbeschränkung. "Das kann - wenn notwendig - auch ein zeitlich begrenzter Lockdown sein", erklärte die Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). Als Grundlage hierfür müsse die epidemische Lage nationaler Tragweite als Gesetz reaktiviert werden, um bundeseinheitliche Maßnahmen schnell durchsetzen zu können. Um die Kliniken vor dem Kollaps zu bewahren, müssten - wenn medizinisch vertretbar - umgehend alle bundesweit nicht dringend medizinisch notwendigen Eingriffe und Behandlungen verschoben werden. Das Personal müsse in die Intensiv- und Notfallbereiche umgesetzt werden.


Spahn: Kinder-Impfstoff soll eine Woche früher ausgeliefert werden 

Der Kinder-Impfstoff gegen das Coronavirus wird nach Angaben des amtierenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) eine Woche früher zu Verfügung stehen. "Wir konnten erreichen, dass der Impfstoff für die fünf- bis elfjährigen Kinder EU-weit eine Woche früher ausgeliefert wird", schrieb Spahn am Mittwoch auf Twitter. Das habe der Hersteller zugesichert. In Deutschland sollte der Impfstoff bislang ab dem 20. Dezember zu Verfügung stehen.


Kreuzfahrtschiff "Hamburg" darf wegen Corona-Falls nicht in argentinischen Hafen 

Die argentinischen Behörden haben dem Kreuzfahrtschiff "Hamburg" mit knapp 300 Passagieren an Bord das Einlaufen in den Hafen von Puerto Madryn im Süden des Landes verwehrt, nachdem ein Corona-Fall an Bord entdeckt wurde. Das Gesundheitsministerium in Buenos Aires teilte am Dienstag mit, alle Passagiere des Schiffes müssten sich isolieren.

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December 01, 2021 13:30 ET (18:30 GMT)