Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Regierung: Impfziel von 80 Prozent ist verfehlt worden 

Die Bundesregierung hat das Verfehlen ihres Impfziels eingeräumt. "Da muss man ganz klar sagen, das Ziel, bis zum 31. Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens mit einer Impfung zu versehen, ist verfehlt worden", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Derzeit seien es 75,8 Prozent. "Das ist deutlich besser, als es vorher war, aber das sind keine 80 Prozent." Gründe seien Impfunwilligkeit und möglicherweise auch "kommunikative Schwächen". Jedoch sei es wichtig, die Impfzahlen auch mit Blick auf weitere mögliche Varianten im Herbst zu steigern. Zu Forderungen nach Lockerungen sagte Hebestreit, er würde "im Augenblick davor warnen, zu frühzeitig zu glauben, es ist schon vorbei".


Giffey für Einsatz von Corona-Infizierten notfalls auch im Gesundheitswesen 

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) schließt den Einsatz von Corona-Infizierten ohne Symptome auch im Gesundheitswesen nicht aus. Giffey sagte im RBB, man müsse die Grundversorgung der Bevölkerung sichern. "Es geht hier wirklich um den Not-Not-Notfall, aber es ist immer ein Abwägungsprozess; und wenn wir eine Situation haben, in der wirklich massiv Personal ausfällt und die gesundheitliche Versorgung in Notfällen infrage steht, dann muss man sich darüber Gedanken machen", erklärte sie. An der Stelle sei man nicht, könne aber in der gegenwärtigen Situation "nichts kategorisch ausschließen". Berlin habe weiterhin einen Ausfall von durchschnittlich 15 Prozent der Belegschaft in der kritischen Infrastruktur.


Trotz Corona 2021 niedrigster Krankenstand seit acht Jahren 

Der Krankenstand der bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Erwerbspersonen war 2021 mit 3,97 Prozent so niedrig wie seit acht Jahren nicht mehr. Wie die TK weiter bekanntgab, befand sich der Krankenstand zuletzt 2013 mit 4,02 Prozent auf so niedrigem Niveau. Im Schnitt war jede TK-versicherte Erwerbsperson 14,5 Tage krankgeschrieben, nach 15,1 Tagen 2020 und 15,4 Tagen 2019. Hauptgrund für den Rückgang sind laut TK-Chef Jens Baas "deutlich weniger Krankmeldungen aufgrund von Erkältungskrankheiten". Allerdings gab es mit 37.625 Krankschreibungen eine deutliche Zunahme bei den Fehltagen aufgrund einer Corona-Diagnose nach 26.833 im Jahr zuvor. Insgesamt verzeichnete die TK 2021 rund 5,13 Millionen Krankschreibungen.


DHL liefert 2 Milliarden Covid-19-Impfstoffdosen 

Die Deutsche-Post-Tochter DHL hat am Montag einen Meilenstein erreicht und 2 Milliarden Covid-19-Impfstoffdosen in mehr als 175 Länder geliefert. Damit unterstützt der Konzern den anhaltenden Kampf gegen die weltweite Pandemie. "Etwas mehr als ein Jahr nachdem wir den ersten Impfstoff ausgeliefert haben, trotzen wir weiterhin ganz unterschiedlichen Herausforderungen ohne Unterbrechung der Kühlkette oder Sicherheitsvorfälle", sagte Katja Busch, Chief Commercial Officer DHL. Ermöglicht hätten dies Partnerschaften im privatwirtschaftlichen und öffentlichen Sektor.


Impfziel von 80 Prozent bis Ende Januar außer Reichweite 

Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel, bis Ende Januar mindestens 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus zu impfen, ist außer Reichweite. Bis einschließlich Sonntag wurden 75,8 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal gegen Corona geimpft, wie aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Die Quote derjenigen, die vollständig geimpft sind, liegt demnach bei 74 Prozent. Die Bundesregierung hatte ursprünglich bereits Ende vergangenen Jahres die Quote von 80 Prozent erreichen wollen. Das Ziel wurde dann auf Ende Januar verschoben. Den Zahlen vom Montag zufolge sind 20,2 Millionen Menschen in Deutschland weiterhin nicht gegen Corona geimpft. Davon sind vier Millionen zwischen null und vier Jahre alt - für sie steht kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung.


Fachleute zweifeln an endemischem Zustand der Pandemie nach Omikron-Welle 

Fachleute aus Virologie und Epidemiologie haben Zweifel daran geäußert, dass das Corona-Infektionsgeschehen nach der Omikron-Welle einem endemischen Zustand deutlich näher kommt. "Es ist absolut möglich, dass nach dem Abflachen der aktuellen Welle Delta zurückkommt", sagte Ulrike Protzer, Leiterin des Instituts für Virologie an der TU München, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir können nicht sicher sein, dass Omikron Delta ablöst." Die Immunität nach einer Omikron-Infektion sei ein "bisschen anders" als nach einer Delta-Infektion. "Aber wenn man geimpft ist und dann vielleicht zusätzlich eine Infektion hatte, kann das Immunsystem mit neuen Varianten, die jetzt kommen könnten, gut umgehen", sagte Protzer den Funke-Zeitungen. Bei Risikogruppen sollte jedoch erwogen werden, ob im Herbst eine vierte Impfdosis nötig sei. Die Daten aus Israel, wo gerade die Impfkampagne zur vierten Dosis läuft, könnten bei der Bewertung helfen.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 1176,8 

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat einen weiteren Höchstwert erreicht. Sie lag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Montagmorgen bundesweit bei 1.176,8. Am Sonntag hatte sie bei 1.156,8 gelegen, am Montag vergangener Woche noch bei 840,3. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, lag die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden am Montagmorgen bei 78.318 - nach 118.970 am Sonntag und 63.393 am Montag vergangener Woche. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden am Montag zudem 61 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet.


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January 31, 2022 07:47 ET (12:47 GMT)