Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


USA nicht mehr auf EU-Ausnahmen-Liste für Corona-Einreisebeschränkungen 

Die EU hat die USA von der Liste der Länder gestrichen, die von den Corona-Einreisebeschränkungen in die EU ausgenommen sind. Wie der Europäische Rat am Montag mitteilte, stehen auch Israel, das Kosovo, der Libanon, Montenegro und Nordmazedonien nicht mehr auf dieser Liste. In den USA steigt die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen derzeit wieder stark an. Die Liste dient als Richtlinie für die EU-Mitgliedstaaten, sie ist aber nicht bindend. Die Entscheidung über die spezifischen Einreisebeschränkungen ist den nationalen Regierungen vorbehalten. Die meisten Mitgliedstaaten folgten jedoch seit Beginn der Corona-Pandemie den Empfehlungen der EU.


WHO befürchtet 236.000 neue Corona-Todesfälle in Europa bis 1. Dezember 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet im Zeitraum bis zum 1. Dezember 236.000 neue Corona-Todesfälle in Europa. In der vergangenen Woche sei die Zahl der Covid-19-Toten in der Region um elf Prozent gestiegen, berichtete am Montag WHO-Europadirektor Hans Kluge. "Eine glaubwürdige Hochrechnung kommt auf 236.000 Todesfälle von jetzt bis zum 1. Dezember." Zugleich äußerte sich Kluge besorgt über die "Stagnation" der Impfkampagne in vielen Ländern.


AFP-Zählung: Mehr als 4,5 Millionen Corona-Todesfälle weltweit 

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind weltweit mehr als 4,5 Millionen Menschen in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf offizielle Angaben der einzelnen Länder zufolge wurden bis Montagmittag insgesamt 4.500.620 Corona-Todesfälle registriert. Für einen Anstieg der Fälle in den vergangenen Wochen sorgte unter anderem die Verbreitung der ansteckenderen Delta-Variante.


Merkel sieht 3G in Zügen weiter als mögliche Maßnahme 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält trotz kritischer Einschätzungen in ihrem Kabinett an einer Prüfung der 3G-Regel für Fernzüge und Inlandsflüge fest, sodass diese nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete nutzen könnten. "Die Fallzahlen in Deutschland steigen deutlich, das heißt, wir müssen doch darüber nachdenken, was wir tun können, um diesen Anstieg auch wieder zu dämpfen oder zu stoppen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. "Insofern ist die Bundeskanzlerin weiter der Meinung, dass 3G in Fernzügen und auf Inlandsflügen eine mögliche und sinnvolle Maßnahme sein kann." Man beachte die Entwicklung der Corona-Zahlen. "Wir werden daraus dann Schlüsse zu ziehen haben für mögliche weitergehende Maßnahmen."


Spahn will einheitliche Quarantäne-Regeln für Schulen 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angesichts der unterschiedlichen Schulquarantäne-Vorschriften der Länder für Einheitlichkeit plädiert. "Mir ist wichtig, dass die Regeln nachvollziehbar sind und am besten einheitlich", sagte Spahn der Tageszeitung Welt. Er werde dies mit den Ländern besprechen. Mit diesen werde er auch erörtern, dass aus seiner Sicht bei vulnerablen Gruppen im Herbst und Winter auch geimpfte Mitarbeiter ein bis zwei Mal die Woche getestet werden sollten. "Ich möchte aber nicht, dass wir Geimpfte regelhaft testen", betonte der Gesundheitsminister. "Das ist einfach nicht notwendig."


Covid-Impfstoff von Sinopharm erweist sich in Bahrain-Studie als weniger wirksam 

Der von der chinesischen Firma Sinopharm hergestellte Covid-19-Impfstoff hat sich in einer Studie von Bahrain und Forschern der Columbia University bei der Prävention von Infektionen, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen als weniger wirksam erwiesen als andere Impfstoffe, insbesondere bei Menschen über 50. Demnach waren zwar alle in Bahrain verabreichten Impfstoffe wirksam bei der Reduzierung schwerer Krankheitsverläufe im Vergleich zur ungeimpften Bevölkerung, es bestanden jedoch signifikante Unterschiede zu anderen Vakzine wie beispielsweise dem von Biontech/Pfizer.


Lehrerverband NRW fordert Freitestung von Schülern nach vier bis fünf Tagen 

Der nordrhein-westfälische Lehrerverband hat ein Umdenken bei der 14-tägigen Quarantäne für Schüler gefordert:."Es ist doch ein Widerspruch, wenn der Mallorca-Urlauber sich nach fünf Tagen freitesten lassen kann, die Schüler aber volle 14 Tage zu Hause sitzen", sagte Verbandspräsident Andreas Bartsch der Rheinischen Post. "Das halte ich für ein Unding. Schüler sollten nach vier bis fünf Tagen mit einem PCR-Test wieder aus der Quarantäne entlassen werden können."


Pro Bahn will Impfstationen an großen Bahnhöfen 

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat mehr Impfangebote verlangt. "In großen Bahnhöfen sollten Impfstationen eingerichtet werden, um noch mehr Menschen unkompliziert zum Impfen zu bewegen", sagte Ehrenvorsitzender Karl-Peter Naumann der Funke-Mediengruppe. Er lehnte die Einführung einer 3G-Regelung in Fernzügen als unpraktikabel ab. "Vom Gefühl her würden sich viele Fahrgäste zwar eine 3G-Regelung in Fernzügen wünschen, doch diese wäre in der Praxis nicht umsetzbar." Die Überprüfung der 3G-Voraussetzungen würde zu einem massiven Mehrbedarf an Personal und erheblichen Verspätungen im Zugverkehr führen. Der Fahrgastverband verwies zudem auf die Sicherheit in Zügen: "Studie haben gezeigt, dass die Ansteckungsgefahr in Zügen nicht erhöht ist."


WHO und Unicef fordern Priorisierung von Lehrern bei Impfungen 

Mit Blick auf den bevorstehenden Schulbeginn haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk Unicef eine Priorisierung von Lehrern und Angestellten an Schulen bei den Corona-Impfungen gefordert. Die Organisationen riefen Staaten in Europa und Zentralasien in einer Erklärung dazu auf, eine Impfstrategie zu erarbeiten, um Präsenzunterricht wieder zu ermöglichen. Das Lernen im Klassenzimmer sei "von größter Bedeutung für die Bildung, die psychische Gesundheit und die sozialen Fähigkeiten der Kinder", erklärte der WHO-Europadirektor Hans Kluge. Die Pandemie habe "die katastrophalste Störung des Bildungswesens in der Geschichte verursacht". Die Organisationen riefen erneut zu einer Corona-Impfung von Kindern ab zwölf Jahren auf, die unter gesundheitlichen Problemen leiden.


Spahn: Bei Inzidenz über 100 passiert nichts 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet trotz deutlich steigender Corona-Inzidenzen keine neuen Einschränkungen. Sollte die Inzidenz auf mehr als 100 Neuinfektionen binnen sieben Tagen auf 100.000 Einwohner steigen, dann "passiert erst einmal wegen der 100 für sich genommen noch gar nichts", sagte er dem Fernsehsender Bild TV. Das wäre zwar keine gute Entwicklung, aber die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens sei durch das Impfen von der Zahl der Neuinfektionen entkoppelt. Auf die Frage, welcher Grenzwert bei der neuen Hospitalisierungsinzidenz denkbar sei, erklärte Spahn, 15 neu aufgenommene Corona-Patienten in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner sei "eine Größenordnung, die ich nicht wieder erreichen will".


Pandemie wirft Schulbildung in Südafrika um 20 Jahre zurück 

Die Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie haben die Schulbildung in Südafrika nach den Worten von Bildungsministerin Angie Motshekga um 20 Jahre zurückgeworfen. Mindestens 10.000 Schüler hätten seit der Pandemie die Schule abgebrochen, sagte Motshekga am Sonntag. Wegen Schulschließungen und Wechselunterrichts hätten Kinder im vergangenen Jahr zwischen 50 und 75 Prozent weniger gelernt als in normalen Jahren. Zudem seien 25.000 kleine Kinder weniger eingeschult worden als erwartet. Am schwersten seien die Auswirkungen in ärmeren ländlichen Gegenden und Townships, wo nur wenige Haushalte Internetanschluss haben. Südafrika ist mit 2,7 Millionen gemeldeten Infektionen und mehr als 81.000 Todesfällen das am schwersten vom Coronavirus betroffene Land Afrikas.

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August 30, 2021 13:15 ET (17:15 GMT)