Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


WHO hofft auf Ende der Akutphase der Corona-Pandemie noch in diesem Jahr 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hofft auf ein Ende der Akutphase der Corona-Pandemie noch in diesem Jahr. "Wir können die akute Phase der Pandemie in diesem Jahr beenden, wir können Covid-19 als globalen Gesundheitsnotstand beenden", sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten sich die Länder aber unter anderem um eine gerechtere Verteilung der Impfstoffe bemühen. Die WHO hat das Ziel ausgegeben, 40 Prozent der Weltbevölkerung bis Ende 2021 und 70 Prozent bis Mitte 2022 gegen das Coronavirus zu impfen. Die Hälfte der 194 Mitgliedstaaten der WHO haben das 40-Prozent-Ziel verfehlt, wie Tedros sagte. 85 Prozent der Menschen in Afrika hätten noch keine einzige Impfdosis erhalten.


Berlin setzt Präsenzpflicht an Schulen aus 

Die Berliner Senatsbildungsverwaltung hat die Präsenzpflicht an den Schulen temporär zunächst bis Ende Februar ausgesetzt. Eltern könnten damit ab Dienstag "in Eigenverantwortung ihre Kinder von der Schulpräsenz ausnehmen", hieß es in einer Pressemitteilung. Das dynamische pandemische Geschehen führe kurz vor den Berliner Winterferien mittlerweile zu hohen Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen. Auch wenn die Infektionen laut Medizinern in den Altersgruppen der Schülerinnen und Schüler in der Regel nicht zu stationärem Aufenthalt und schweren Krankheitsverläufen führten, solle den Sorgen der Eltern Rechnung getragen werden.


Italien sieht Höhepunkt der Omikron-Welle erreicht 

Italien scheint den Höhepunkt der Omikron-Welle erreicht zu haben. Der Chef des Corona-Krisenstabs, Francesco Paolo Figliuolo, gab am Montag einen Rückgang der Fallzahlen durch die hochansteckende Virusvariante bekannt. "Es gibt gute Nachrichten", sagte der General vor Journalisten in Mailand. "Es scheint, als hätten wir den Höhepunkt der Omikron-Kurve erreicht, und es geht bergab." In den vergangenen Tagen seien in der norditalienischen Region Lombardei mehr Menschen aus dem Krankenhaus entlassen als neu aufgenommen worden. "Das verheißt Gutes", fügte Figliuolo hinzu. Die Lombardei hatte einen großen Teil der fast 144.000 Corona-Toten des Landes verzeichnet.


Laborverband: Trotz Priorisierung weiter PCR-Tests für Selbstzahler 

Vertreter der deutschen Labore gehen davon aus, dass es trotz der geplanten Priorisierung der PCR-Tests weiterhin Labortets für Selbstzahler geben wird. "Eine Priorisierung der PCR-Tests bedeutet nicht, dass es künftig nur noch PCR-Tests für bestimmte Gruppen gibt", sagte der Vorsitzende des Interessenverbands der akkreditierten Labore in der Medizin, Michael Müller, der Funke-Mediengruppe. Wer nicht zur priorisierten Gruppe gehöre, müsse sich allerdings darauf einstellen, auf Testergebnisse möglicherweise länger warten zu müssen. Das gelte zum Beispiel für Reisende, die einen PCR-Nachweis benötigten. Er gehe derzeit davon aus, "dass die privaten Testzentren auch in Zukunft grundsätzlich PCR-Tests für Selbstzahler anbieten werden".


Regierung will Regelung zu Test-Priorisierung "zeitnah" erarbeiten 

Das Bundesgesundheitsministerium hat angekündigt, schnell nach einem bei der Ministerpräsidentenkonferenz erwarteten Beschluss für eine Priorisierung von PCR-Tests eine entsprechende Regelung auf den Weg zu bringen. "Wir werden dann nach dem endgültigen Beschluss eine Test-Verordnung erarbeiten, das wird auch relativ zeitnah geschehen", sagte ein Ministeriumssprecher bei einer Pressekonferenz. Darin sollten "alle einzelnen Detailfragen und Fragen der konkreten Ausgestaltung" geklärt werden. Allein durch einen Ausbau von Testkapazitäten könne die Bevölkerung nicht ausreichend geschützt werden. "Deshalb brauchen wir eine Priorisierung." Das habe Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mehrfach betont. Lauterbach habe bereits erklärt, dass die Kapazitäten trotz einer vergleichsweise guten Ausstattung "irgendwann endlich" seien.


In Frankreich gilt nun der Impfpass für über 16-Jährige 

In Frankreich gilt seit Montag für Menschen über 16 Jahren der Impfpass. Damit sind weite Bereiche des öffentlichen Lebens nur noch Geimpften und Genesenen zugänglich. Ein negativer Corona-Test reicht nicht mehr aus, um Zugang zu Cafés, Restaurants und Zügen zu haben. Das französische Parlament hatte das Gesetz nach zwei Wochen heftiger Debatten Mitte Januar verabschiedet. Der von der Opposition angerufene Staatsrat hatte das Gesetz am Freitag für verfassungskonform erklärt. Gekippt wurde lediglich die Bestimmung, dass der Impfpass auch bei Wahlkampfveranstaltungen eingefordert werden kann. Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren können weiterhin einen negativen Test vorweisen, um Zugang zu betroffenen Orten und Aktivitäten zu bekommen. Inhaber von Cafés und Restaurants können bei Zweifeln an die Echtheit des Impfpasses einen Lichtbildausweis vom Besitzer verlangen. Die Strafe für das Vorzeigen eines falschen Passes ist von 135 Euro auf 1.000 Euro gestiegen. Wer mehrere falsche Pässe besitzt, riskiert fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von 75.000 Euro.


China hebt langen Lockdown in Xi'an wieder auf 

Zehn Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking ist einer der längsten Corona-Lockdowns in China seit Beginn der Pandemie zu Ende gegangen: In der seit dem 22. Dezember von einer kompletten Ausgangssperre betroffenen Stadt Xi'an im Norden des Landes hoben die Behörden die meisten Beschränkungen am Montag wieder auf. Nur ein Bezirk der 13-Millionen-Einwohner-Stadt bleibt zunächst weiter abgeriegelt. Der öffentliche Verkehr und die Wirtschaft der für ihre Terrakotta-Armee berühmten Millionenmetropole nahmen ihren Betrieb wieder vollständig auf. Einwohner dürfen die Stadt laut den Behörden wieder verlassen, Reisende nach Xi'an müssen weiter ein negatives Testergebnis vorlegen - für Reisende aus chinesischen Gebieten mit Virusausbrüchen bleibt die Einreise allerdings weiter verboten.


Ifo-Institut: Corona brachte vor allem über 80-Jährigen den Tod 

Knapp zwei Drittel der Corona-"Übersterblichkeit" in den Jahren 2020 und 2021 entfällt nach neuen Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung auf die Altersgruppe der über 80-Jährigen. Weitere 30 Prozent erstreckten sich auf die Gruppe von 60 bis 79 Jahre, teilte das Institut mit. Die jüngeren Altersgruppen seien dagegen nur zu 7 Prozent betroffen. "Bis Jahresende 2021 sind seit Ausbruch der Pandemie 96.200 Personen mehr gestorben, als unter normalen Umständen zu erwarten gewesen wäre. Die Zahl der auf die Pandemie zurückzuführenden zusätzlichen Todesfälle liegt damit niedriger, als es bisherige Schätzungen nahelegen", sagte Joachim Ragnitz von der Niederlassung Dresden des Instituts.


DKG-Umfrage: 89 Prozent der Klinik-Belegschaft mit Patientenkontakt geimpft 

Durchschnittlich 89 Prozent der Klinik-Beschäftigten, die direkt mit Patienten zu tun haben, sind mindestens zweimal gegen Corona geimpft. Das berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Zwei Drittel der Krankenhäuser rechnen der Umfrage zufolge mit Einschränkungen bei der Patientenversorgung, wenn ab 16. März ungeimpftes Personal nicht mehr beschäftigt werden darf. 34 Prozent erwarten das nicht.


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January 24, 2022 10:50 ET (15:50 GMT)