DAVOS (dpa-AFX) - Die Lenker der globalen Wirtschaftskonzerne blicken so optimistisch in die Zukunft wie nie. Das ergab die alljährliche Manager-Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC, die am Montag in Davos vorgestellt wurde. Demnach erwartet erstmals die Mehrheit (57 Prozent) der befragten Unternehmenslenker, dass die Weltwirtschaft in den kommenden zwölf Monaten wächst. Das ist fast eine Verdopplung zum Vorjahr, als sich nur 29 Prozent positiv zu den Wachstumsaussichten äußerten. Mit Blick auf das eigene Unternehmen äußerten sich die Manager aber skeptischer - hier zeigten sich nur 42 Prozent der Chefs zuversichtlich.

Der grundsätzliche Optimismus sei ein tolles Signal, sagte der Sprecher der PwC-Geschäftsführung, Norbert Winkeljohann, einer Mitteilung zufolge. "Ob die Diskrepanz zu Wachstumserwartungen für das eigene Unternehmen eine kommende Trendwende signalisiert, müssen wir genau beobachten."

In Deutschland klafft diese Schere laut der Umfrage weiter auseinander als im globalen Vergleich. So sehen die deutschen Manager die Perspektiven der Weltwirtschaft noch optimistischer als ihre internationalen Kollegen (61 Prozent). Doch blickt nur ein Drittel (33 Prozent) zuversichtlich auf das eigene Unternehmen. Sorgen bereiten den Managern vor allem Überregulierung sowie Populismus, politische Unsicherheiten und Terrorismus.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Manager verstärkt am Nutzen der Globalisierung zweifeln. Die Lücke zwischen ökonomischen Erfolgen und gesellschaftlichem Zweck wachse, sagte Winkeljohann. Nicht mehr jeder Bürger profitiere, wenn die Wirtschaft wachse. "Das Ergebnis sind Vertrauensverluste und Klüfte in und zwischen Gesellschaften."

Weltweit ist die Erwartung an die deutsche Wirtschaft hoch: Jeder fünfte Befragte sieht Deutschland als wichtigen Wachstumsmarkt, höher eingeschätzt werden nur die USA (46 Prozent) und China (33 Prozent)./bvi/DP/he