DAVOS (dpa-AFX) - Der Chef des Weltwirtschaftsforums will den Besuch von Donald Trump beim diesjährigen Treffen in Davos zu einer Diskussion über die Politik des US-Präsidenten nutzen. Es werde ein Format geben, bei dem Trump auch Fragen gestellt werden können, sagte WEF-Präsident Borge Brende der Deutschen Presse-Agentur. "Ich glaube an Dialog." An der Debatte mit Trump sollen Vertreter von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft teilnehmen.

"Es obliegt uns nicht, über einen US-Präsidenten zu urteilen. Aber wir laden ihn ein und lassen ihn seine Sicht schildern", sagte Brende. Er betonte, dass Trump 25 Prozent der globalen Wirtschaftskraft und 5 Prozent der Weltbevölkerung repräsentiere. "Ich weiß, dass der Präsident bereits an seiner Rede arbeitet, in der er seine Version eines Weltwirtschaftswachstums und von Amerika erläutern wird", sagte der norwegische Ex-Außenminister.

Das WEF trifft sich vom 23. bis 26. Januar in Davos zu seiner jährlichen Tagung. Trump ist der erste US-Präsident seit Bill Clinton im Jahr 2000, der dazu in den schweizerischen Alpenort reist. Erwartet werden Dutzende weitere Staats- und Regierungschefs, darunter der französische Präsident Emmanuel Macron und die britische Premierministerin Theresa May sowie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Die Eröffnungsrede hält der indische Regierungschef Narendra Modi.

Ob auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) anreist, war noch unklar. "Merkel ist eine sehr verantwortungsvolle Politikerin; ihre erste und vorderste Verpflichtung ist, eine Regierung zu bilden", sagte Brende. Er hoffe nach wie vor auf ihre Teilnahme sowie auf jene von SPD-Chef Martin Schulz. Aus der geschäftsführenden Bundesregierung haben Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ihr Kommen angekündigt./bvi/DP/zb