BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsch-Britische Industrie- und Handelskammer sieht den Besuch der britischen Premierministerin Theresa May beim neuen US-Präsident Donald Trump kritisch. "Das ist jetzt erst mal nur eine PR-Aktion", sagte Geschäftsführer Ulrich Hoppe dem Sender SWRinfo am Freitag. Tatsächliche Ergebnisse wie etwa ein Handelsabkommen werde das Treffen nicht bringen.

Für May sei der Besuch zwar wichtig, aber "auch so ein Public-Relations-Coup, damit sie nachher der britischen Bevölkerung vermitteln kann, dass der Rest der Welt nur darauf wartet, mit Großbritannien Geschäftsbeziehungen zu haben".

Ein mögliches bilaterales Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA habe kaum Auswirkungen für deutsche Unternehmen, sagte Hoppe. Vielmehr seien die deutschen Unternehmen dadurch verunsichert, dass die Brexit-Details noch nicht geklärt seien.

Trump empfängt mit May am Freitag das erste ausländische Regierungsoberhaupt. Beide Länder verbindet eine besondere Beziehung; in den Bereichen Wirtschaft, Verteidigung und Geheimdienste arbeiten sie sehr eng zusammen. Der Besuch wird von jüngsten Äußerungen Trumps überschattet, in denen er den Einsatz von Folter als Verhörmethode für Terroristen propagiert. May hatte noch in London deutlich gemacht, dass Großbritannien Folter klar ablehne. Auch beim Thema Klimaschutz gibt es unterschiedliche Auffassungen./hme/DP/stb