FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Mittwoch deutlich zugelegt. Im Vormittagshandel stieg der richtungweisende Euro-Bund-Future auf einen neuen historischen Höchststand von 161,31 Punkten. Gegen Mittag lag er mit 160,94 Punkten noch ein halbes Prozent höher als am Dienstag. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel um fünfeinhalb Basispunkte auf 0,49 Prozent.

Sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen waren zur Wochenmitte gefragt, weil sich die Börsen in Asien und Europa abermals sehr schwach präsentierten. Dort sorgte vor allem der anhaltende Rückgang der Ölpreise für Verunsicherung. Obwohl Fachleute als Hauptgrund ein viel zu hohes Angebot nennen, wird an den Börsen eher auf die Nachfrageseite geblickt und der Preisverfall als Schwächesignal für die Weltwirtschaft interpretiert. Am Anleihemarkt führt der Ölpreissturz zu niedrigeren Inflationsaufschlägen und damit zu fallenden Renditen.

Im Nachmittagshandel ziehen amerikanische Inflationszahlen große Aufmerksamkeit auf sich. Wegen des Ölpreisverfalls dürfte die Gesamtinflation im Dezember zwar schwach geblieben sei, die Kerninflation ohne Energie könnte aber zulegen. Dennoch gibt es zunehmend Zweifel, ob die US-Notenbank ihren Ende 2015 begonnen Straffungskurs fortsetzt. Mehrere Zentralbanker hatten sich zuletzt besorgt gezeigt, weil die Inflationserwartungen deutlich gefallen sind./bgf/jkr