"Die Back-up-Leistungen der Steinkohlekraftwerke für die Energiesicherheit Deutschlands sind alternativlos", sagte der VDKi-Vorsitzende Alexander Bethe in einer Erklärung, die auf einem Empfang in Hamburg abgegeben wurde.

Die Lobby argumentiert, dass die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten die deutschen und europäischen Verbraucher anfällig für Energieversorgungsschocks gemacht haben und Flüssigerdgas (LNG), eine Alternative zur Kohleverbrennung zur Stromerzeugung, zu einem unbeständigen und zuweilen teuren Gut geworden ist.

Ein deutsches Bauprogramm für gasbefeuerte Kraftwerke, die Atom- und Kohlekraftwerke ersetzen sollen, verzögert sich und wird in den kommenden Wintern wahrscheinlich nicht genügend neue und stabile Kapazitäten bereitstellen, so der VDKi.

Ein Sprecher des Berliner Wirtschaftsministeriums sagte am Mittwoch, die Ausschreibung für Gaskraftwerke stehe "unmittelbar bevor".

Die Regierung hat 2022 die 6 GW der stillgelegten Steinkohlekraftwerke, von denen einige von Steag und Uniper betrieben werden, vorübergehend wieder auf den Markt gebracht, falls das Gasangebot nicht ausreichen sollte.

Sie ergänzen rund 18 GW an regelmäßig arbeitenden Steinkohlekraftwerken.

Die konventionellen Kraftwerke liefern thermische Energie, wenn intermittierende Wind- und Solarkraftwerke, die bevorzugt werden, weil sie keine Kohlendioxidemissionen erzeugen, nicht liefern.

Deutschland war im Jahr 2023 ein Nettoimporteur von 11,7 Terawattstunden (TWh) Strom.

Bethe sagte auch, dass reibungslose Kohleflüsse keine Selbstverständlichkeit seien.

Während die globalen Steinkohlemärkte den Rohstoff aus verschiedenen Quellen liefern, muss der Weitertransport von den Nordseehäfen über die Schiene oder den Wasserweg weit im Voraus geplant werden, zu einer Zeit, in der Spezialausrüstung und Personal knapp sind.

"Ohne einen angemessenen Vorlauf und Planungshorizont können die erforderlichen Mengen nicht transportiert werden", sagte er.

Der VDKi teilte gesondert mit, dass die deutschen Steinkohleimporte 2023, die auch für die Stahlerzeugung und die Heizung bestimmt sind, im Vergleich zum Vorjahr um 26,3% auf rund 33,0 Millionen Tonnen gesunken sind.