Das deutsche Ifo-Institut hat am Donnerstag seine Prognose für das Wirtschaftswachstum 2024 in Europas führender Volkswirtschaft leicht angehoben. Als Gründe nannte es die stärkere Kaufkraft der Verbraucher und die Erholung des Welthandels und der Industrieproduktion im zweiten Halbjahr.

Das Ifo-Institut hob seine Wachstumsprognose von 0,2% im März auf 0,4% an, was in etwa der Frühjahrsprognose der deutschen Regierung von 0,3% Wachstum entspricht.

"Jetzt keimt neue Hoffnung auf", sagte Ifo-Volkswirt Timo Wollmershaeuser. "Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise heraus. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste."

Die deutsche Wirtschaft, die im vergangenen Jahr unter den großen Ländern der Eurozone am schwächsten abschnitt, dürfte im Laufe dieses Jahres bei ihrer Erholung etwas an Schwung gewinnen, da die Inflation sinken und die Nominallöhne steigen dürften.

"Im weiteren Verlauf des Jahres dürfte die Kaufkraft der privaten Haushalte weiter zunehmen und die gesamtwirtschaftliche Erholung dürfte mit der Normalisierung der Konsumkonjunktur an Fahrt gewinnen", so Wollmershaeuser.

Der globale Warenhandel und die globale Industrieproduktion dürften sich insbesondere ab der zweiten Jahreshälfte weiter erholen, unterstützt durch einen allmählichen Aufschwung der Investitionen, da die Geldpolitik in den Industrieländern gelockert werden dürfte, fügte Ifo hinzu.

Ifo hält an seiner Prognose eines Wirtschaftswachstums von 1,5% im Jahr 2025 fest, während die Inflation von 5,9% im letzten Jahr auf 2,2% in diesem Jahr und auf 1,7% im nächsten Jahr sinken soll. (Berichterstattung von Rene Wagner und Miranda Murray; Redaktion: Madeline Chambers)