FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch anfängliche Kursgewinne wieder abgegeben. Am Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei einem Tagestief von 1,0904 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Zwischenzeitlich war der Euro bis auf 1,0976 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagmittag noch auf 1,0868 Dollar festgelegt.

Am Markt war von einer Gegenbewegung die Rede. Die anfänglichen Euro-Gewinne am Mittwoch waren mit der schlechten Börsenstimmung in Asien und der anhaltenden Talfahrt der Ölpreise begründet worden. Aus Unsicherheit suchten Anleger sichere Häfen. Am Devisenmarkt sind das zurzeit vor allem der japanische Yen und der Euro.

Währungen von Ländern mit starker Rohstoffproduktion wie Australien oder Neuseeland standen dagegen unter Abwertungsdruck. Besonders betroffen war der russische Rubel, der auf ein Rekordtief fiel. Erstmals kostete ein Dollar mehr als 80 Rubel. Der Kurs erreichte am Mittag den historisch schwächsten Stand von 80,7 Rubel.

Im weiteren Tagesverlauf dürften amerikanische Inflationszahlen große Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wegen des Ölpreisverfalls dürfte die Gesamtinflation zwar schwach bleiben, die Kerninflation ohne Energie dürfte jedoch zulegen. Dennoch gibt es zunehmend Zweifel, ob die US-Notenbank ihren Ende 2015 begonnen Straffungskurs bei den Zinsen fortsetzt. Mehrere Zentralbanker hatten sich zuletzt besorgt gezeigt, weil die Inflationserwartungen deutlich gefallen sind./tos/jkr